Umweltbüro Lichtenberg

Wie geht es dem Storch in Lichtenberg?

Neben den zwei Nestern auf und neben dem Naturhof Malchow existieren in Berlin-Lichtenberg weitere Nester in Falkenberg sowie in Wartenberg. Auffällig dabei ist der dörfliche Charakter, der um die Standorte herum herrscht. Die Stadtrandlage bietet mehr Zugang zu Freiflächen für die Nahrungssuche, die sich bis nach Brandenburg heraus erstrecken kann. Doch auch der Stadtrand Berlins gerät immer mehr in den Fokus der Wohnbebauung. Dadurch werden diese Gegenden in Zukunft unattraktiver für den Storch. Bis 1988 existierte in Marzahn-Hellersdorf ein Storchennest, was dann aber durch Bau einer Großsiedlung in der Umgebung von den Störchen aufgegeben wurde.

 

In den Aufzeichnungen der letzten 40 Jahre zeigen sich Schwankungen in den Bruterfolgen der Störche in Berlin. Dies hat viele Ursachen, wie z. B. ungünstige Witterungsbedingungen, Nahrungsmangel, Nestkämpfe oder erfolglose Erstbrüter. Und wie oben genannt, wird auch die Bebauung eine Rolle spielen.

 

Im Zeitraum von 2010 bis 2022 brüteten die Weißstörche in 11 Jahren mit insgesamt 13 Bruten, wovon sechs auf dem Schornstein und sieben auf dem Mast erfolgten. Während der 13 Bruten schlüpften insgesamt 35 Jungvögel, von denen etwa 18 flügge geworden sind. In dem Zeitraum von 1999 bis 2009 sind 44 Jungstörche geschlüpft und davon sind 39 flügge geworden, also etwa 88 Prozent. Dies zeigt einen deutlichen Rückgang des Bruterfolges der Weißstörche in Lichtenberg.

 

Quelle: Naturschutz Berlin-Malchow

 

Dicht an den Nestern in Malchow verläuft eine Hochspannungsleitung, welche eine Gefahr für Störche darstellen kann. Da einige Jungstörche auch in diese Leitungen geflogen sind, wurden 2009 sogenannte Vogelschutzfahnen angebracht, die vertikal an den Leitungen hängen und auch im Wind klappern. Dass diese Maßnahme wirksam ist, zeigen die Aufzeichnungen ebenfalls. Im Zeitraum von 1999 bis 2009 sind insgesamt acht Störche in die Stromleitungen geflogen, während es ab 2009 bis heute nur ein einziger war.

Neben den oben genannten Faktoren spielt auch die Ankunftszeit eine Rolle für den Bruterfolg. Findet sich das Storchenpaar zu spät im Jahr auf dem Nest ein, kann das die Chancen auf eine erfolgreiche Brut verringern. Des Weiteren haben Wetterbedingungen einen großen Einfluss. 2017 war zum Beispiel ein sehr nasser Sommer mit vielen Starkregenereignissen, was dafür sorgen kann, dass die Jungtiere nicht überleben.

Über die Ankunftszeiten der Störche wurde in Malchow Buch geführt. So zeigt sich seit Beginn der Dokumentation, dass die Störche früher kommen. 1985 lag die Ankunftszeit in der Mitte des Aprils, im Jahr 2022 rutschte diese auf Ende März/Anfang April.

 

 

Quelle: Naturschutz Berlin-Malchow

 

Damit auf Dauer die Bestände der Störche in Berlin stabil bleiben, müssen pro Horst zwei Jungtiere erfolgreich flügge werden. Mit den Daten der letzten 40 Jahre liegt der Wert in Berlin-Lichtenberg aktuell bei 1,9, also knapp darunter.

Da in Berlin, auch im Bereich des Stadtrandes, einige große Bauprojekte realisiert werden sollen, wird es in den kommenden Jahren spannend zu beobachten, wie sich dies auf die Besetzung der Nester auswirken wird.

 

 

Quellen:

Scharon & Otto: Vorkommen und Beringung des Weißstorches in Berlin im Zeitraum 2010 bis 2022

Naturschutz Berlin-Malchow: Daten der Storchennester

 

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