Umweltbüro Lichtenberg

Humboldt-Nationalpark in Kuba

Unsere Begeisterung über die unglaubliche Vielfalt endemischer Tiere und Pflanzen des Humboldt-Nationalparks (siehe GRÜNBLICK 90, Mai 2012) im Osten Kubas war nahezu grenzenlos. Umso trostloser empfanden wir nach der beeindruckenden Exkursion die Leere im Besucherzentrum des Parks. Kaum Informationen, von Gestaltung keine Spur, nur wenig, was das Interesse des Besuchers wecken könnte. Meinem Freund Manfred Schmitz und mir war sofort klar, dass wir etwas tun müssen.

Auf dem langen Rückflug stellten sich bereits erste Ideen ein: Der Nationalpark braucht dringend etwas wie eine Ausstellung. Keine starren Tafeln, die sich nur umständlich transportieren lassen, sondern etwas Flexibles, wie die Informations-Bahnen in der 1. Berliner Naturscheune im Naturschutzzentrum Malchow.

Unsere bewährte Grafikerin Karin Koch ließ sich nicht lange bitten. Etwas schwieriger war es, verlässliche Informationen und vor allem aktuelle Fotos aus Kuba zu beschaffen. Aber zum Glück hatten wir selber bei unserer Reise im vergangenen Jahr viele Bilder geschossen. So hatten wir bereits einen Großteil der benötigten Bilder vom Park und konnten die Gestaltung der Bahnen farbenfroh und gleichzeitig informativ umsetzen.

Das Ergebnis war überzeugend: Zwei Bahnen á 1.50 x 1 m mit beeindruckenden Panorama-, Tier- und Pflanzenfotos sowie verschiedenen Texten (natürlich auf Spanisch) sollten der Bedeutung eines Weltnaturerbes gerecht werden. Für englisch- und deutschsprachige Besucher des Parks liegen die Übersetzungen laminiert bereit. Angesichts des aggressiven Inselklimas war die Wahl des Materials von entscheidender Bedeutung. Die klassische alte Plane aus PVC schien am besten geeignet, den drohenden Zersetzung durch Wind und Wetter sowie der Fresslust gewaltiger Mengen hungrigen Getiers in Kuba zu widerstehen.

Der Transport der etwas sperrigen Rolle bei unserer diesjährigen Reise im März war weniger kompliziert als ursprünglich befürchtet. Meist (außer in Berlin) ging sie als Handgepäck durch.

Die Freude in den Augen von Nationalparkdirektor Geovanis Rodríguez Cobas und Norvis Hernandez, unserer Begleiterin aus dem vergangenen Jahr, ließ den ganzen Aufwand vergessen.

Nur scheinen die beiden Bahnen im Centro de Visitantes, wie sich die Hütte des Besucherzentrums nennt, noch etwas verloren. Deshalb überkam uns erneut das Gefühl: Dort müssen wir nächstes Jahr wieder hin, mit zwei neuen Bahnen. Nach den Informationen über den Park und seine Schätze soll es diesmal um Themen wie Wasser und Schutz durch Nutzung in Nationalparks gehen.

Aber schon heute erfahren die Besucher des Parque Nacional Alejandro de Humboldt, dass es im weit entfernten Europa so etwas wie den Naturschutz Berlin-Malchow gibt.

Werner Reinhardt

 

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