Abends ein paar Folgen einer Lieblingsserie schauen und dabei nicht an den spannendsten Stellen von lästiger Werbung gestört werden, lockt immer mehr Menschen zu Streamingdiensten. Ende 2019 hatte Netflix 167 Millionen Abonnent:innen weltweit. Dann begann 2020 die Pandemie. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens führten zu rasant ansteigenden Abozahlen. Ende 2020 stieg die Zahl der Abonnent:innen auf 203 Millionen weltweit. Im dritten Quartal von 2021 sind es bereits 213 Millionen Abonnent:innen. Und dies sind nur die Zahlen eines Streamingdienstes. Dabei gibt es viele verschiedene Anbieter weltweit.
Um Streaming zu ermöglichen werden weltweit zahlreiche Rechenzentren benötigt, in denen die benötigten Server stehen, auf denen die Serien und Filme abgerufen werden. Frankfurt am Main ist einer der größten Internetknoten für Streaming weltweit. Server produzieren viel Wärme, wodurch die Rechenzentren mit Hilfe von Kälteanlagen gekühlt werden müssen, damit diese nicht überhitzen. Schätzungen zu Folge, wird der Energiebedarf von Rechenzentren in den nächsten Jahren um mehr als 60 Prozent ansteigen.
Der Stromverbrauch vom Server zum Endgerät (Fernseher, Handy, Tablet) hängt unter anderem vom Zugangsnetz ab. Das bedeutet, dass es im Stromverbrauch einen Unterschied macht, ob man über WLAN oder mobile Daten streamt und ob für das Internet zuhause eine Glasfaserkabelverbindung vorliegt oder nur Kupferkabel.
Im Bereich mobile Daten ist der Unterschied erheblich. Streamt man über das noch häufig genutzte 3G-Netz eine Stunde lang, erzeugt das 90 Gramm CO2. Nutz man dagegen 5G, das allerdings selten verfügbar ist, erzeugt man dagegen nur fünf Gramm. Dies ist ein deutlicher Unterschied. Geringer fällt der Unterschied bei Glasfaser- und Kupferkabelverbindungen aus. Die Kupferkabelverbindung erzeugt vier Gramm pro Stunde und die Glasfaserkabelverbindung nur zwei Gramm pro Stunde. Würden alle 167 Millionen Abonnent:innen eine Stunde lang gleichzeitig über mobile Daten streamen, würden dabei 15.000 Tonnen CO2 produziert werden. Bei einer Glasfaserverbindung wären das, zum Vergleich, 334 Tonnen.
Wer beim Streaming die CO2 Produktion herunterschrauben will, sollte möglichst auf das Streamen über die mobilen Daten des Smartphones oder Tablets verzichten. Wer gerne unterwegs auf dem Smartphone Serien und Filme schaut, sollte sich diese vorher im WLAN herunterladen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Herabsetzung der Bildauflösung. Wer nicht alles in 4K Qualität guckt, sondern sich auch mit FullHD zufrieden gibt, kann eine Menge CO2 einsparen. Auch auf Smartphones ist durch den kleinen Bildschirm ein Unterschied zwischen höchster und niedrigster Qualität kaum auszumachen.
Die Investition in einen neuen Router kann sich ebenfalls lohnen. Diese verbrauchen weniger Strom als ältere Geräte.
Quellen:
https://utopia.de/ratgeber/streaming-dienste-klima-netflix-co2/