Sie wirkt unter anderem leicht harntreibend, entzündungshemmend, schmerzstillend und immunmodulierend. Die durchblutungsfördernden Inhaltsstoffe der wehrhaften Pflanze sind bereits beim Berühren schmerzhaft zu spüren. Der Stoffwechsel wird angeregt und auch Prostatabeschwerden bessern sich. Erfahrungsmedizinischen Gebrauch finden daneben die Brennnesselfrüchte, so beispielsweise als Mittel gegen Haarausfall, zur Potenzsteigerung oder als allgemeines Kräftigungsmittel.
Die als Unkraut verschriene und meist unbeliebte Pflanze verfügt noch über weitere bedeutende Fähigkeiten. „Sie ist wichtig für ein ausgeglichenes Zusammenspiel der Natur“, erklärt Jungnickel „denn sie ist fast ausschließliches Nahrungsmittel für die Raupen einiger Schmetterlingsarten. Deshalb sollte sie nicht schonungslos aus unseren Gärten verbannt werden.“ Die Vielseitigkeit der Pflanze zeigt sich seit Jahrtausenden auch als Grundstoff für die Papierherstellung, als Faserpflanze zur Herstellung von Kleidung, zum Färben von Wolle oder als Nahrungsmittel in Form von Suppe oder Brennnesselspinat.
Die „Heilpflanze des Jahres“ wird im Auftrag des NHV Theophrastus bereits zum 20. Mal gekürt. Zweck dieser Aktivität ist es, auf Schätze der Natur aufmerksam zu machen und damit traditionelles und modernes naturheilkundliches Wissen weiterzugeben. Vorgänger der Brennnessel waren unter anderem Lavendel, Zwiebel und Wegwarte.
Die Online-Präsentation auf der Internetseite des Vereins unter www.nhv-theophrastus.de vermittelt einen Eindruck über Bekanntheit und Nutzung der Pflanze durch die Jahrtausende. Weitere Informationen rund um die Brennnessel werden 2022 veröffentlicht.