Umweltbüro Lichtenberg

Jahreszeiten mal anders

Die Phänologie beschreibt die periodisch wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen in der Natur, die in enger Beziehung zur Witterung stehen. Die gesammelten Daten sind für verschiedene Bereiche nützlich. In der Landwirtschaft beispielsweise können die phänologischen Jahreszeiten helfen zu beurteilen, welche Arbeiten wann anfallen. Auch in der Medizin, für durch Allergien und Pollenflug geplagte Menschen, ist der phänologische Kalender von entscheidender Bedeutung, macht er eine vorbeugende Behandlung doch erst möglich.

In der Klimawandel- und Wetterforschung ist die Phänologie zur Beantwortung bestimmter Fragestellungen kaum mehr wegzudenken. Der Vergleich von Wachstumsphasen gleicher Pflanzenarten in verschiedenen Regionen erlaubt beispielsweise Rückschlüsse auf Klimaschwankungen.

Die zehn verschiedenen phänologischen Jahreszeiten beginnen nicht an einem festgelegten Datum im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter. Vom Wetter abhängige Erscheinungen in der Natur signalisieren hier mit charakteristischen Merkmalen den Einzug einer neuen Zeit.         

Der Vorfrühling beginnt mit der Blüte von Schneeglöckchen, Hasel und Märzenbecher, die Blütezeit der Sal-Weide endet nun bereits. Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen beginnen die Arbeiten, sobald die überschüssige Feuchtigkeit aus den Wintermonaten abgetrocknet ist. Mit der Aussaat des Sommergetreides endet der Vorfrühling.           

Setzt die Forsythienblüte ein, beginnt die Zeit des Erstfrühlings. Auch das Erscheinen der Blüten von Beerensträuchern und Obstbäumen markiert den Eintritt in denErstfrühling. Birken und Buchen entfalten ihr Laub. Auf den Feldern geht das Sommergetreide auf, die Landwirte beginnen mit dem Setzen von Kartoffeln und Zuckerrüben.

Im Vollfrühling blühen nun auch Rosskastanie, Apfel und Flieder, das Laub von Hainbuche und Eiche wird sichtbar. Der Vollfrühling startet meist Ende Februar im Südwesten Portugals. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Kilometern pro Tag bewegt er sich durch Europa und erreicht nach rund 90 Tagen Finnland. Auf den Ackerflächen schießt das bereits im Vorjahr gesäte und aufgelaufene Wintergetreide in die Höhe, Kartoffeln und Zuckerrüben sprießen. 

Der Frühsommer wird von der Roggen-, Holunder- und Robinienblüte eingeleitet, die Wiesen befinden sich auf ihrem Blütehöhepunkt. Auch das Wintergetreide blüht, beim Sommergetreide zeigen sich erste Blüten und Rispen. Für viele allergiegeplagte Menschen beginnt die Heuschnupfensaison. Mit der ersten Heumahd endet der Frühsommer.
    

Die Linden blühen im Hochsommer, während Johannisbeeren und Winterroggen schon ihre Reife erreichen. Die Getreideernte ist ein landwirtschaftlicher Höhepunkt dieser phänologischen Jahreszeit.

Der Spätsommer ist geprägt von der Heideblüte, frühe Obstsorten können bereits geerntet werden. Die Getreideernte ist weitgehend abgeschlossen, eine zweite Heumahd findet statt.

Die Blüte der Herbstzeitlosen zeigt den Beginn des Frühherbstes an. Die Obsternte ist auf dem Höhepunkt, Holunder und Rosskastanie reifen.

Der Beginn der allgemeinen Laubfärbung markiert den Eintritt in den Vollherbst. Bei den Obstbäumen fallen schon die Blätter; Quitte, Walnuss, Eiche und Rosskastanie erreichen dagegen gerade mal die Vollreife. In der Landwirtschaft werden nun die Kartoffeln geerntet, die Aussaat des Wintergetreides beginnt.


Im Spätherbst endet die Vegetationszeit, die Laubbäume werfen ihre bunt gefärbten Blätter ab. Das eben ausgesäte Wintergetreide geht auf. Mit dem Ende des Laubfalls endet auch der Spätherbst.

Die Zeit zwischen dem Ende der Vegetationszeit und der Haselblüte ist der phänologische Winter.

Auch wenn ich mich bei den Merkmalen der einzelnen phänologischen Jahreszeiten bisher auf die Pflanzen konzentriert habe, so gibt es die Phänologie auch für das Tierverhalten. Hier sind beispielsweise der erste Flug der Bienen, der erste Kuckucksruf oder der erste Schmetterling aber auch der Vogelzug von Bedeutung.

 

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