Von der Naturschutzstation Malchow, die mit vielen Attraktionen auch schon vor der Wanderung zu einer Erkundung einlädt, folgen wir der Dorfstraße in Malchow stadtauswärts. Hinter den letzten Häusern des Ortes führt ein kleiner Weg nach rechts in das Naturschutzgebiet Malchower Aue. Der Weg verläuft an mehreren Gewässern vorbei, die nach dem Ende des Torfabbaus zurückgeblieben sind. 1995 unter Schutz gestellt ist das ehemalige Niedermoor auch heute noch geprägt von seiner Nutzung als Torfstich. Der Dorfgraben, der die Malchower Aue von Nord nach Süd durchfließt, entwässerte das Gebiet und machte den Abbau von Torf zwischen 1979 und 1983 möglich. Heute ist das Naturschutzgebiet Malchower Aue ein wichtiges Laichgebiet für verschiedene Amphibien wie Moor- und Teichfrosch, Zauneidechse, Ringelnatter und Knoblauchkröte. Das ca. 22 Hektar große Schutzgebiet ist weiterhin Lebensraum für 318 Pflanzenarten, 43 Vogel- und 21 Libellenarten und somit alles andere als artenarm.
Hinter den ersten sichtbaren Gewässern des Naturschutzgebietes halten wir uns rechts und kommen auf von Kopfweiden gesäumten Wegen zurück zum Wartenberger Weg. Diesem folgen wir für wenige Meter nach links, biegen bei der nächsten Möglichkeit wieder links in die Malchower Aue ein und überqueren mit Hilfe der Margaretenbrücke die Gleisanlagen. Wir folgen der Astridstraße geradeaus und biegen bei der ersten Möglichkeit rechts auf einen kleinen Weg ab (an Regentagen bietet sich der kleine Umweg über die Sigrunstraße an). Der Straße „An der Margaretenhöhe“ folgen wir für wenige Meter nach rechts, bevor wir links in die offene Landschaft der Wartenberger Feldmark einbiegen.
Hier führt uns der Weg zwischen dem Annenpfuhl und der neuen Priesterkute weiter. Der Bezirk Lichtenberg arbeitet seit vielen Jahren am Biotopverbund. In diesem Rahmen wurden beide Kleingewässer neu angelegt. Die neue Priesterkute befindet sich an dem Standort eines ehemaligen Kleingewässers (Priesterkute), das durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes in der Vergangenheit verloren gegangen ist. Durch die Beweidung der Fläche um die neue Priesterkute herum mit Schottischen Hochlandrindern werden offene Gewässerbereiche erhalten. Hiervon kann zukünftig zum Beispiel die Rotbauchunke profitieren, eine Leitart des Biotopschutzes im Bezirk Lichtenberg. Im Gegensatz zur neuen Priesterkute ist der Annenpfuhl frei zugänglich und ermöglicht so jedem Besucher der Wartenberger Feldmark einen uneingeschränkten Blick auf Teichfrosch und Co. Hinter dem Annenpfuhl befindet sich der geschützte Landschaftsbestandteil „Luch an der Margaretenhöhe“.
An der nächsten Kreuzung gehen wir geradeaus und überqueren damit die Ahornallee. An der folgenden Gabelung biegen wir links ab und kommen auf eine sternförmige Kreuzung zu. Auf naturbelassenen Wegen gehen wir nun leicht rechts (nicht scharf rechts) und wandern zwischen Weideflächen der Schottischen Hochlandrinder und dem Wald 2000 hindurch.
Der Wald 2000 ist ein Bestandteil der Parklandschaft Barnim, einem Naherholungsgebiet, das sich seit 1994 im Nordosten Berlins entwickelt. Ziel ist es, die hier vorhandenen wertvollen Naturräume bei gleichzeitiger landwirtschaftlicher Nutzung zu bewahren und den räumlichen Eindruck einer offenen Landschaft, die bis zur Siedlungskante reicht, zu erhalten.
Nach der Überquerung eines Grabens (der zum Ende der Vegetationsperiode auch fast zugewachsen sein kann) nutzen wir die Möglichkeit rechts abzubiegen. An den landwirtschaftlich genutzten Feldern angekommen, halten wir uns rechts und folgen dem von Pappeln gesäumten Weg, der auf den ersten Metern unbefestigt ist. Haben wir den asphaltierten Weg erreicht, folgen wir ihm geradeaus und kommen direkt auf das Stadion Wartenberg zu. Rechterhand begleitet uns noch der Wald 2000, in weniger dicht bewachsenen Bereichen können wir einen Blick auf die Streuobstwiesen dieses Gebietes werfen. Am Stadion Wartenberg angekommen, biegen wir links ab und folgen dem Weg am Hechtgraben entlang.
Der Hechtgraben entspringt in Wartenberg und wurde im Bereich der Wartenberger Feldmark aufwendig renaturiert. Mit teilweisem Schilfbewuchs mäandriert der Hechtgraben durch die Feldlandschaft. Fischotter- und Biberdurchlässe an den Brücken sollen zukünftig vorkommenden Tieren die Unterquerung der Straßen ermöglichen und sie vor dem Verkehrstod bewahren.
An der Lindenberger Straße angekommen überqueren wir diese und folgen der Straße „Grüne Trift“, der einzigen Fahrradstraße des Bezirkes Lichtenberg. In der Kleingartenanlage „Hechtgraben“ angekommen, biegen wir rechts in den Hauptweg ein. Von den Kleingärten umgeben und dem Hauptweg getrennt, liegt hier das Naturschutzgebiet Wartenberger-Falkenberger Luch. Trotz seiner Größe von 25 Hektar ist das Schutzgebiet eher unauffällig, da der Blick auf die ausgedehnten und von Weidenbüschen durchsetzten Röhrichtbestände des Naturschutzgebietes von Gehölzen eingeschränkt wird. Trotzdem oder gerade deswegen dient das Gebiet vielen wildlebenden Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Rund 35 Vogelarten brüten jedes Jahr im Wartenberger-Falkenberger Luch, wie bspw. die Rohrammer, die Rohrweihe und der Teichrohrsänger. Acht der 13 in Berlin vorkommenden Amphibienarten sind hier anzutreffen. Ein besonderer Bewohner ist die Gelippte Tellerschnecke, die in Berlin vom Aussterben bedroht, in Brandenburg und im übrigen Deutschland stark gefährdet ist. Insgesamt wurden auch über 300 verschiedene Farn- und Blütenpflanzen nachgewiesen, u. a. die Kuckucks-Lichtnelke, der Wasser-Hahnenfuß und das Wiesenschaumkraut. Durch illegal entsorgte Gartenabfälle am Rand des Naturschutzgebietes kommt es immer wieder zur Ausbreitung einiger nichtheimischer und konkurrenzstarker Arten, die mit großem finanziellen und zeitlichen Aufwand wieder entfernt werden müssen. Zu ihnen zählen der aus Japan kommende Stauden-Knöterich und der Riesen-Bärenklau aus dem Kaukasus.
An der Falkenberger Chaussee angekommen ist das Ziel unserer Wanderung fast erreicht. Mit der Straßenbahnlinie M4 und M17 können wir wieder stadteinwärts fahren. Empfehlenswert ist aber ein kurzer Abstecher zur Dorfkate Falkenberg mit dem Café Lehmsofa. Dazu biegen wir an der Falkenberger Chaussee links ab und folgen der Straße etwa 200 Meter, dann werden wir mit gutem Essen und leckerem hausgebackenen Kuchen belohnt. Man kann das Café aus Kaloriengründen zwar ignorieren – die Dorfkate sollte man sich aber dennoch anschauen.