An der Tram-Haltstelle Hohenschönhauser Straße/Weißenseer Weg beginnend führt uns die Wanderung am Fennpfuhl vorbei, durch den angrenzenden Park und über den Loeperplatz zum Gutspark Lichtenberg. Nach einem Rundgang durch den Lichtenberger Stadtpark endet der Spaziergang am S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee.
Von der Tram-Haltestelle Hohenschönhauser Straße/Weißenseer Weg folgen wir dem Weißenseer Weg Richtung Landsberger Allee, die wir überqueren. Dann führt uns der Weg leicht rechts, zwischen den beiden 11-Geschossern in den Fennpfuhl-Park. In der Grünanlage folgen wir dem von künstlerischen Skulpturen begleiteten Weg geradeaus, bis wir das erste Kleingewässer unserer Wanderung erreichen: den Fennpfuhl.
Der Pfuhl liegt umgeben von einem Wohngebiet in einer weiträumigen Parkanlage und bestand bis in die 70er Jahre hinein aus dem Fennpfuhl und dem Langpfuhl. Die etwa 20.000 Jahre alten Gewässer wurden bei einer Sanierung zwischen 1978 und 1981 durch einen Kanal verbunden. Zu dieser Zeit entstand auch die Brücke über das Gewässer. Etwa 1.200 Bäume schmücken die Grünanlage um den Fennpfuhl. Neben einheimischen Baumarten wie Birke, Ahorn und Weide sind auch hier seltenere Arten, beispielsweise Ginkgo, Mammut- und Tulpenbaum, im Fennpfuhl-Park anzutreffen. Wir umrunden den Fennpfuhl im Uhrzeigersinn und überqueren das Gewässer an der Brücke. Verschiedene Aussichtsplattformen geben uns die Möglichkeit, den Blick über das Wasser schweifen zu lassen. Bänke entlang der Wege laden zum Verweilen ein. Am ehemaligen Warenhaus biegen wir links in Richtung „Altes Standesamt“ ab und überqueren die Straßenbahnschienen. Halten Sie sich hier leicht links, gelangen Sie in die Paul-Junius-Straße und durch eine Grünanlage zwischen den Neubauten zur Storkower Straße. Überqueren Sie diese und folgen der Paul-Junius-Straße weiter geradeaus. Rechterhand kommen Sie nun an der Carl-von-Linné-Schule für körperbehinderte Kinder vorbei, die unter anderem den 1. Preis beim Schulwettbewerb „Nachhaltigkeit macht Schule 2012“ gewonnen hat und Träger der Auszeichnung „Faire Schule 2013-2015“ ist.
An der Scheffelstraße biegen wir links ab und gelangen an Lichtenberger Altbauten der Wohnungsbaugenossenschaft BBG vorbei zum Loeperplatz. Der Loeperplatz ist der ehemalige Dorfanger des Ortes Lichtenberg. Die Kirche gehört zur einstmals dörflichen Bebauung des Lichtenberger Siedlungskerns und wurde in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Dem mehrmals baulich veränderten Feldsteinbau fügte man 1792 den Westturm hinzu. Auch heute noch vermittelt die Kirche ein Bild der geschichtlichen Entwicklung von Lichtenberg.
Überqueren wir die Möllendorffstraße, gelangen wir in den Gutspark Lichtenberg. Das Gelände erwarb der General Wichard von Möllendorff im Jahr 1798 und ließ dort ein Landhaus bauen und den dazugehörigen Park anlegen. Ein besonders wertvoller Baumbestand ist auch heute noch im Gutspark vorzufinden, zwei Bäume sind als Naturdenkmale des Bezirkes Lichtenberg besonders geschützt. Die etwa 300- bis 400-jährige Gemeine Eibe befindet sich auf der Grünfläche an der Möllendorffstraße und weist keine erkennbaren Schäden auf. Die Ahornblättrige Platane steht im hinteren Bereich des Gutsparkes und ist bei einer Höhe von 30 Metern etwa 150 Jahre alt.
Unser Weg führt wieder zurück zur Möllendorffstraße. Nach der Überquerung des Loeperplatzes biegen Sie rechts in die Kielblockstraße ein und erreichen so den Stadtpark Lichtenberg.
Der Stadtpark Lichtenberg entstand Anfang des 20. Jahrhunderts im Zentrum des alten Ortskerns Lichtenberg. Ursprünglich vom General von Möllendorff erworben und mit seltenen Gehölzen bepflanzt, wurde hier bis 1910 ein Bürgerpark angelegt. Nach dem ersten Weltkrieg gestaltete man die Parkanlage um und entwickelte ihn als öffentlichen Erholungsraum für alle Bevölkerungsschichten. Neben neuen Wegen wurden eine Freilichtbühne und ein Planschbecken angelegt; der Rodelberg in veränderter Form wiederhergestellt. 1968 entstanden weitere Sportanlagen im nördlichen Bereich des Stadtparkes Lichtenberg. Verschiedene künstlerische Skulpturen, Spazierwege und Liegewiesen machen die etwa fünf Hektar große Grünanlage auch heute noch für Erholungssuchende interessant.
Der Weg führt uns entgegen des Uhrzeigersinns um das Kleingewässer im Stadtpark herum. Wir gehen am Sportstadion vorbei und erreichen nach wenigen Metern den Rodelberg, der mit Bänken zu einer kurzen Rast einlädt. Nach einer kleinen Pause verlassen wir den Stadtpark in Richtung Theater an der Parkaue. Das heute senffarbene Gebäude wurde 1911 ursprünglich als Gebäude für das städtische Realgymnasium erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten der Umbau und die Umwidmung in ein Kinder- und Jugendtheater. Mit der Theaterpädagogik leistet das Theater an der Parkaue einen Beitrag zur kulturellen Bildung und möchte Kinder und Jugendliche mit dem Medium Theater bekannt machen.
Das Theater an der Parkaue hinter uns lassend, erreichen wir wieder die Möllendorffstraße. Nun bietet sich ein schöner Blick auf das 1898 fertig gestellte Lichtenberger Rathaus. Der denkmalgeschützte dreigeschossige Bau mit Walmdach und Türmchen ist das Resultat der rasanten Bevölkerungsentwicklung während der Industrialisierung. Von 1880 bis 1890 verzehnfachte sich die Einwohnerzahl des Dorfes Lichtenberg, was den Bau eines eigenen Rathauses notwendig machte. Heute ist das Lichtenberger Rathaus der Sitz der Bezirksverwaltung.
An der Möllendorffstraße halten wir uns rechts und gelangen so in wenigen Minuten zum S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee, an dem die Lichtenberger Wanderung durch historische Parkanlagen endet.