Umweltbüro Lichtenberg

Solarbeleuchtung im Garten oder auf dem Balkon

Woran erkennt man eigentlich Lichtverschmutzung? Einerseits daran, dass größere Städte aus weiter Entfernung an dem Lichtkegel zu erkennen sind, der in den Himmel strahlt. Andererseits sieht man in der Stadt an bewölkten Nächten die Reflektion des Lichtes an den Wolken. Dafür sorgt Beleuchtung, die in alle Richtungen strahlt, leider auch gen Himmel, wo sie gar nicht notwendig ist.

 

Dieses Phänomen lässt sich auch in Gärten beobachten. In Kleingartenanlagen leuchten manche Parzellen nachts so hell, als wäre es Tag. Grund dafür sind unter anderem Solarleuchten oder Lichterketten. Oft in Form von bunten Kugeln, die in alle Richtungen das Licht verteilen. Auch auf den vielen Balkonen nimmt die Beleuchtung zu. Lichterketten, die zur Weihnachtszeit aufgehängt werden, hängen mitunter das gesamte Jahr über und werden täglich genutzt. Auffällig ist auch die steigende Zahl pflanzenloser Balkone, die stattdessen mit Lampen dekoriert werden und nachts leuchten.

 

Für nachtaktive Insekten ist die allgegenwärtige Beleuchtung ein großes Problem, denn sie orientieren sich an den Sternen. Jede Lichtquelle irritiert die Insekten und sie fliegen zu den Lampen. Sind die Leuchtmittel nicht ordentlich abgeschirmt, gelangen die Insekten in die Lampe und sind dort gefangen, einen Weg nach draußen finden sie meist nicht mehr.

Carsten Wachholz ist Energie-Experte beim Naturschutzbund Deutschland (NABU). Er sagte in einem Interview, dass allein in Deutschland jährlich etwa 150 Billionen (eine Zahl mit 12 Nullen) Insekten durch Straßenbeleuchtung sterben. Diese Insekten gehen uns für die Bestäubung von Pflanzen verloren. Untersuchungen zeigen, dass die Bestäubungsleistung der heimischen Insekten bereits deutlich abgenommen hat.

 

Wer Licht in seinen Garten bringen möchte, sollte sich vorher gründlich überlegen, was beleuchtet werden muss. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Lampen für den Außenbereich geeignet sind, denn diese sind besser abgeschirmt und die Insekten gelangen nicht so leicht hinein.

Lampen, die hauptsächlich nach unten gerichtet sind, sollten die erste Wahl sein. Ein Bewegungsmelder kann ebenfalls sinnvoll sein. Auch das Leuchtmittel spielt eine wichtige Rolle. Lampen mit weniger als 3.000 Kelvin Farbtemperatur sind für den Garten gut geeignet, denn diese locken kaum Insekten an. Um Tiere - die in Sträuchern und Hecken übernachten nicht zu stören, sollte bei der Installation darauf geachtet werden, dass die Lampen nicht in die Gehölzbereiche scheinen.

 

Verzichtet man auf unnötige Beleuchtung im Garten und auf dem Balkon, hat dies nicht nur positive Auswirkungen auf nachtaktive Insekten, sondern auch auf andere nachtaktive Arten. Für viele in der Stadt lebenden Fledermausarten stellt Licht eine große unüberwindbare Barriere dar.

Bei den Zugvögeln gibt es auch Arten, die in der Nacht ziehen. Für sie ist das künstliche Licht eine große Störquelle bei der Orientierung. Daher kommt es in der nächtlichen Stadt häufig an beleuchteten Gebäuden zu Kollisionen.

 

Zu guter Letzt profitiert auch der Mensch von Dunkelheit. Durch künstliches Licht wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterdrückt und führt so zu einer Störung unserer inneren Uhr. Dies macht sich durch Schlafprobleme bemerkbar. Auch deshalb sollten wir künstliches Licht in der Nacht auf das Notwendigste reduzieren.

 

Quellen:

https://www.bund-sh.de/stadtnatur/lichtverschmutzung/

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/gartentipps/11433.html

https://www.augsburger-allgemeine.de/geld-leben/Lichtverschmutzung-Beleuchtung-im-Garten-So-wird-das-Outdoor-Wohnzimmer-umweltfreundlich-id57658501.html

 

 

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