Zur Vogelfütterung gibt es verschiedene Meinungen. Hieß es vor einiger Zeit noch, man solle Vögel nur bei geschlossener Schneedecke füttern, da diese den Vögeln die Futtersuche erschwert, raten einige Ornithologen inzwischen zur ganzjährigen Fütterung. Andere wiederum raten vom Füttern gänzlich ab, da dadurch nicht die gefährdeten Vogelarten unterstützt werden, sondern die eh noch häufigen Gartenvögel. Doch die Zählungen der letzten Jahre zeigen, dass die Anzahl der Vögel überall abnimmt. Mit dem Insektensterben geht auch ein Vogelrückgang einher. Daher entscheiden sich immer mehr Menschen, Vögel durch zusätzliches Füttern zu unterstützen.
Wer sich für das Füttern entscheidet, sollte Einiges beachten: Die richtige Futterstation, das richtige Futter, der ideale Platz und die Reinigung.
Es gibt verschiedene Arten von Futterstationen, vom klassischen Futterhäuschen über Futtersäulen in verschiedenen Größen, wie soll man sich da nur entscheiden? Je nachdem für welches Modell Sie sich entscheiden, ist der Pflegeaufwand höher oder niedriger. Wer ein klassisches Vogelfutterhaus besitzt, muss es öfter reinigen. Denn Vögel setzen sich zum Fressen in das Haus und somit ins Futter, wodurch der Kot der Tiere auf das Futter gelangen kann. Reinigt man das Haus nicht regelmäßig, fressen andere Vögel das verunreinigte Futter und erkranken. Deshalb ist eine tägliche Kontrolle und Reinigung wichtig.
Eine Futtersäule hält den Reinigungsaufwand dagegen geringer. Sie hat mehrere Sitzringe, wodurch mehrere Vögel gleichzeitig fressen können. Da die Vögel sich an der Säule nicht ins Futter setzen können, kann es auch nicht verunreinigt werden.
Ist die Entscheidung für eine Futterstation gefallen, muss der ideale Platz zum Aufhängen gefunden werden. Dieser sollte sich am besten so weit über dem Boden befinden, dass Katzen nicht rankommen. Gerade in der Stadt sind freilaufende Katzen eine große Bedrohung für Vögel. Futtersäulen sollten etwas geschützt hängen, damit die Vögel nicht potentiellen Raubvögeln ausgeliefert sind. Bei einem Futterhaus ist das nicht so problematisch, da dies überdacht ist und die Vögel sich in das Häuschen hineinsetzen.
Hat man den idealen Platz gefunden, muss es nur noch mit dem richtigen Futter gefüllt werden. Idealerweise sind dies heimische Nuss- oder Getreidesorten wie etwa Sonnenblumenkerne, Weizen, Hafer(flocken), Dinkel, Leinsamen und Rosinen. Leicht verderbliche Nahrungsmittel haben nichts im Futterhäuschen zu suchen.
Wir plädieren für die eigene Herstellung des Vogelfutters. Obwohl die große Auswahl an schon vorgefertigtem Vogelfutter in den Geschäften schon sehr verlockend ist. Doch oftmals sind dort nicht nur heimische Samen, Getreide- und Nusssorten drin. Bspw. finden sich in vielen Vogelfuttermischungen Ambrosia-Samen. In Deutschland verbreitet sich Ambrosia seit Jahren sehr stark, besonders für Allergiker ist das ein großes Problem. Bei Hautkontakt mit dieser Pflanze kann es sogar zu Verbrennungen kommen. Möchten Sie für die Vogelfütterung trotzdem vorgefertigtes Futter nutzen, achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass die Mischung kein Ambrosia enthält. Dies sollte als Vermerk auf der Verpackung stehen.
Und nun heißt es geduldig sein. Vögel müssen den neuen Futterplatz erst als diesen erkennen und wahrnehmen. Bis zu einer Woche kann vergehen, bis die Vögel die Futterstelle annehmen. Passiert nach 10 Tagen noch nichts, können Sie sich nach einer neuen Stelle umschauen. Da Vögel sich die neue Futterstelle gut merken, sollte auch konsequent den Winter über gefüttert werden.
Vogelfutterrezept:
Zutaten:
- Rindertalg oder Pflanzenfett (Wichtig: es muss ein festes Pflanzenfett sein!)
- Samen (z. Bsp. Sonnenblumenkerne, Dinkel, Hafer als ganzes Korn oder Haferflocken, Hanfsamen, Weizen, Roggen)
- Rosinen
- Pflanzenöl
- Paketschnur oder Juteschnur
Zubereitung:
Zu Beginn das Fett in einem Topf erhitzen und schmelzen, d. h. nicht zum Kochen bringen, sondern nur leicht erwärmen. Wenn es flüssig ist, die Körner und ein Schuss Öl hinzugeben. Normalerweise wird im Verhältnis 1:1 gemischt (also 100 g Körner auf 100 g Fett). Die Körner mit dem Fett gut vermischen. Das Öl sorgt dafür, dass der fertige Meisenknödel auch bei niedrigen Temperaturen nicht brüchig wird. Einen Moment warten bis das Fett fest wird und dann mit den Händen einen Meisenknödel formen. Die Schnur in die noch weiche Masse hineindrücken und aushärten lassen. Fertig ist das selbst gemachte Vogelfutter!