Laut der Roten Liste der bedrohten Tierarten gilt der Laubfrosch in Berlin als ausgestorben, in Hessen, Hamburg und Schleswig-Holstein als vom Aussterben bedroht. Bundesweite Zahlen zur Population liegen nicht vor. Als einzige Möglichkeit, Laubfrösche zu zählen, gilt, die während der Laichzeit (April bis Mai) rufenden Männchen zu notieren.
Im ehemaligen Westberlin kam es bereits vor 1945 zum Aussterben. Spätere Vorkommen des Laubfrosches auf diesem Territorium sind vermutlich auf private Aussetzungsversuche von engagierten Menschen zurückzuführen. Beispielhaft dafür sei ein Laubfroschvorkommen im Spandauer Forst bis ca. 1960 erwähnt. Laut Deutscher Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) wurde dort noch im Jahr 1986 ein Tier verhört. Weiterhin wurden 1953 mehrere Tiere am Wasserwerk Teufelssee und am Teufelsfenn beobachtet, 1966 ein letztes Männchen im Botanischen Garten und 1969 ein letztes Männchen im Postfenn im Grunewald.
In Ostberlin ist der Laubfrosch in den frühen 1960er Jahren ausgestorben. Aufgrund des frühen Aussterbens ist eine genaue Rekonstruktion der Verbreitung in Berlin nicht möglich. 1930 wurde ein Männchen im Naturschutzgebiet Fauler See verhört, welches vermutlich ausgesetzt worden war. 1961 gab es eine Beobachtung im Hohenschönhauser Gehrensee, der auf einen Gewöllfund zurückgeht und nicht eindeutig belegt ist.
Diese Einzelfunde, die einige Jahre über die Stadt verteilt dokumentiert wurden, konnten selten im Folgejahr bestätigt werden. Der aktuellste Beleg des Laubfrosches stammt aus den Jahren 2002/2003. Zwei Einzeltiere konnten am Hellersdorfer Schleipfuhl verhört werden. Aber auch dieses Laubfroschvorkommen ist auf Aussetzungen durch Tierliebhaber zurückzuführen.
Seit Jahren ist es jedoch ruhig um den Laubfrosch geworden. In Berlin gibt es ihn nicht mehr.
In der Abbildung ist die Verbreitung des Laubfroschs in Brandenburg im Messtischblattquadranten-Raster dargestellt (Quelle: N. Schneeweiß, 2009).
Der Laubfrosch besiedelt Brandenburg heute nur noch lückenhaft. Große Laubfroschpopulationen von bis zu 500 Individuen finden sich noch in der Uckermark bis hin in den nördlichen Barnim, entlang der Elbe und in einigen Niederlausitzer Teichgebieten. Selten umfassen Vorkommen bis zu 1000 adulte Tiere. In vielen Fällen sind die Populationen individuenarm mit weniger als 50 adulten Tieren. Im Westen Brandenburgs und in Berlin ist die Verbreitungslücke augenfällig.
Südlich von Eberswalde, in 27 km Entfernung zur Stadtteilgrenze von Berlin-Lichtenberg, liegt bei Trampe das nächst gelegene stabile Vorkommen. Von dort aus wurden weitere Gebiete bei Heckelberg und Gratze besiedelt. 2004 konnten in Finow Laubfrösche nachgewiesen werden.
Ein weiteres Vorkommen gibt es in einem Gebiet südlich von Müncheberg, etwa 35 km von Hönow und 43 km von den Falkenberger Rieselfeldern in Berlin-Lichtenberg entfernt. Dort existiert eine Metapopulation aus kleinen Einzelpopulationen südlich und nördlich von Tempelberg sowie zwischen Gölsdorf und Eggersdorf, die sich vermutlich nach Norden Richtung Müncheberg ausbreitet.
Im östlichen Elbe-Elster-Kreis sowie in der Niederlausitz, nördlich von Cottbus und im östlichen Teil der Lieberoser Heide existieren größere Vorkommen. Neben diesen größeren Verbreitungsschwerpunkten existieren in vielen Regionen Brandenburgs vereinzelte und isolierte Vorkommen.
Es ist wichtig, etwas für den Laubfrosch zu tun. Auch nachfolgende Generationen sollten dem zu einem warmen Sommerabend gehörenden Gesang der Laubfrösche lauschen dürfen.