Der Baum des Jahres 2014
Die Trauben-Eiche (Quercus petreae)
Eichengesellschaften sind wegen ihrer lichten Kronen besonders artenreich. Bis zu 179 Großschmetterlings- und 900 Käferarten kann die Trauben-Eiche als Lebensraum dienen. Auch aus diesem Grund wurde sie zum Baum des Jahres 2014 gewählt.
Die Trauben-Eiche ist ein sommergrüner Laubbaum mit einer Wuchshöhe von maximal 40 Metern. Nach der Stiel-Eiche ist sie die in Europa am meisten vorkommende Eichenart und kann ein Höchstalter von 800 bis 1000 Jahren erreichen. Die lichtliebende Baumart blüht von April bis Mai. Die Früchte reifen von September bis Oktober. Eicheln sind typisches Winterfutter für viele Vögel und Säugetiere und werden von diesen auch weiterverbreitet.
Das Eichenholz als widerstandfähigstes einheimisches Holz ist vielseitig verwendbar. Die Holznutzung hatte früher aber nur geringe Bedeutung. Vor dem großflächigen Feldfutteranbau wurden die Eichenwälder als Waldweide für die Schweinemast genutzt. Die wegen ihrer Bitterstoffe für Menschen ungenießbaren Eicheln sind für Tiere sehr nahrhaft. Daher auch das Sprichwort: „Auf den Eichen wächst der beste Schinken“.
Im Bezirk Lichtenberg gibt es derzeit zwei Trauben-Eichen, die als Naturdenkmal einem besonderen Schutz unterstehen: am Malchower See und in der Fanningerstraße.
Die Heilpflanze des Jahres 2014
Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata L.) - Medizin vom Wegesrand
Er stillt den Hustenreiz und hilft bei Entzündungen von Haut und Schleimhaut. Der Spitzwegerich ist deshalb vom „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2014 gekürt worden.
Verschiedene Wegerich-Arten werden schon seit Jahrtausenden in der Heilkunde genutzt, vor allem der Breit- und der Spitzwegerich.
Von Spitzwegerich werden nur die Blätter verwendet. Die wichtigsten Inhaltsstoffe haben eine antibakterielle und reizmildernde Wirkung. Damit mindert die Pflanze lästigen Hustenreiz. Die im Spitzwegerich beinhalteten Gerbstoffe wirken zusammenziehend und blutstillend, stabilisieren so die Schleimhäute.
Der Spitzwegerich wächst vor allem an Wegrändern und in trockenen Wiesen. Seinen Namen verdankt er den spitz zulaufenden, langen, schmalen, aufrecht stehenden Blättern, die eine Bodenrosette bilden. Die krautige Pflanze wird zwischen fünf und 60 Zentimeter hoch. Ihre Wurzeln können bis zu 60 Zentimeter in die Tiefe reichen. Spitzwegerich blüht von Mai bis in den September. Ursprünglich lediglich auf der nördlichen Halbkugel beheimatet, ist er heute weltweit verbreitet.
Der Vogel des Jahres 2014
Der Grünspecht (Picus virdis)
Gemeinsam mit dem Bunt- und dem Schwarzspecht gehört der Grünspecht zu den häufigsten Spechtarten in Europa. Sein Bestand hat in den letzten Jahren zugenommen, trotzdem ist er Vogel des Jahres 2014!
Mit dieser Entscheidung stellen der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV) die positiven Entwicklungen heraus, die vor allem durch die Anpassung des Grünspechtes an unterschiedlichste Lebensräume entstanden sind. Neben halboffenen Landschaften mit ausgedehnten Altholzbeständen besiedelt der Grünspecht vor allem Waldränder, Feldgehölze und Streuobstwiesen. In der Stadt erschließt sich der Grünspecht Parkanlagen und Brachflächen, die ausschlaggebend für seine Nahrung sind. Der Grünspecht sucht seine Nahrung fast ausschließlich auf dem Boden hüpfend. Er hat sich auf Ameisen spezialisiert, die er mithilfe seiner 10 Zentimeter langen und mit Widerhaken besetzten Zunge fängt.
Eine mögliche Gefährdung des Grünspechtes liegt in der Dezimierung seines Nahrungsangebotes. Strenge Winter mit viel Schnee, aber auch der Verlust von Streuobstwiesen und dicken Höhlenbäumen als Nährboden für Ameisen und Insekten beeinflussen die Bestandsentwicklung des Grünspechtes negativ.
Die Giftpflanze des Jahres 2014
Das Maiglöckchen (Convallaria majalis L.) - wohlriechend und doch so giftig
Schon der Name sorgt für Sympathie. Man denkt an Zartheit und Frische. Seit langem verbinden die Menschen positive Empfindungen mit dem Maiglöckchen.
Das Maiglöckchen ist unter der Ägide des Botanischen Sondergartens Wandsbek zur Giftpflanze des Jahres 2014 auserwählt worden.
Alle Teile des Maiglöckchens sind giftig, besonders aber die Blüten und Früchte.
Das Maiglöckchen ist in Europa und Nordamerika heimisch. Es wächst in Laubwäldern, bevorzugt Buchenwäldern, und kommt selten vor. Dort wo es wächst, steht es aber meistens in größeren Beständen. Die Pflanze darf in der freien Natur nicht gesammelt werden, denn sie steht unter Naturschutz. Wie viele Pflanzen bedient sich auch das Maiglöckchen mehrerer Ausbreitungsmechanismen. Die roten Beeren werden von Tieren verbreitet, die deren gelbliche und birnenförmige Samen wieder ausscheiden. Insbesondere Amseln und Rotdrosseln tragen dazu bei.
Verwechslungsgefahr besteht beim Sammeln von Bärlauchblättern. Diese sehen den Blättern der Maiglöckchen ähnlich und besiedeln zudem vergleichbare Biotope. Allerdings hat Bärlauch einen knoblauchartigen Geruch.