Für die Beseitigung von Laub auf Gehwegen greifen viele Grünflächenämter und Grundstücksbesitzer:innen auf Laubbläser zurück. Oft passt das Laub nicht in das Bild eines ordentlichen und sauberen Gartens. Oder die Unfallgefahr auf vielbegangenen Wegen muss verringert werden. Laubbläser scheinen hier eine schnelle Lösung. Doch wie sehen deren Schattenseiten aus?
Laubbläser sind laut! Bis zu 120 Dezibel erzeugen die Geräte mit einem Verbrennungsmotor. Das ist mit der Lautstärke eines Presslufthammers zu vergleichen. Dieser Lärm belästigt nicht nur Menschen und Tiere, sondern schädigt auch die Gesundheit der Person, die das Gerät benutzt. Laubbläser oder Laubsauger stoßen zudem Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus, die unsere Luft verschmutzen. Zusätzlich wirbeln sie Feinstaub, der sich bereits am Boden abgesetzt hat, wieder auf.
Elektrische Geräte sind zwar oft leiser, doch jeder Laubbläser benötigt große Mengen Energie, um den Luftstrom auf über 200 km/h zu beschleunigen. Akku-Geräte haben zudem eine kurze Laufzeit. Oft wird vom Hersteller empfohlen, mehrere Akkus zu kaufen. Und das für ein Gerät, das nur eine kurze Zeit im Jahr Verwendung findet.
Laubbläser saugen nicht nur die welken Blätter auf, auch die für den Boden wichtigen Kleintiere wie Spinnen und Insekten geraten in den Sog. Sie werden gehäckselt und getötet. Pflanzensamen werden zerstört. Dadurch wird die Bodenbiologie gravierend beeinträchtigt. Am Boden lebende Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum.
Wenn Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, kann sich kein neuer Humus bilden, noch können Nährstoffe zurück in den Boden geführt werden. Außerdem verliert der Boden eine Extraschicht, die ihn vor Austrocknung und extremer Kälte schützt.
Abgesehen von den zeitlichen Ersparnissen und der körperlich geringeren Anstrengung, bringen Laubbläser also auch viele negative Aspekte mit sich. Der Griff zu Rechen und Harke ist auf jeden Fall empfehlenswert! Vielleicht kann das Laub auch an einem Ort gesammelt werden, an dem beispielsweise der Igel eine Rückzugsmöglichkeit erhält?
Wenn die Verkehrssicherheit nicht gefährdet ist, lassen Sie doch die bunten Blätter einfach liegen: Es lohnt es sich, den Garten in den kälteren Monaten bewusst der Natur zu überlassen. Indem man Laub, Zweige und Pflanzenreste im Garten belässt, schafft man ein Refugium für Vögel, Insekten und andere Tiere. Ohne großen Aufwand und mit viel Rücksicht auf unsere heimische Tierwelt. So tun Sie etwas für die Natur und haben Zeit für andere Dinge!