Umweltbüro Lichtenberg

(Stroh)Halm

Allein in Deutschland werden jährlich 40 Milliarden Trinkhalme verbraucht. Das ist sieben Mal mehr als der Verbrauch an Plastiktüten, der bei 6,1 Milliarden Tüten liegt. Da drängt sich die Frage auf, woher kommt die Kultur Trinkhalme zu benutzen? Und wer hat sie erfunden?

 

Trinkhalme gibt es nicht erst seit 100 Jahren. Schon 3000 v. Chr. haben die Sumerer Trinkhalme aus Edelmetallen benutzt. Damals brauten sie Bier auf dem Nebenprodukte der Fermentation schwammen. Um diese nicht mit trinken zu müssen, nutzten sie Trinkhalme.

 

1888 wurden erstmals Trinkhalme aus Papier produziert, allerdings noch ohne Knickbarkeit. Die Biege machten die Strohhalme erst 1930. Zu den ersten Kunden der biegsamen Trinkhalme gehörten Krankenhäuser. So konnten die Patienten auch im Bett liegend trinken. In den folgenden Jahrzehnten fand der Papierhalm seinen Weg in die Gastronomie.

 

Um 1960 wurde immer mehr auf Plastikhalme umgestellt. Sie waren billiger und strapazierfähiger als die aus Papier. Und sie hielten länger. Strohhalme aus Papier begannen sich nach einer gewissen Zeit aufzulösen. Während damals der Plastikboom begann, stellt man nun immer mehr fest, wie schädlich es für Mensch und Umwelt ist. Eine Studie aus dem Jahr 2015 errechnete, dass an den Stränden der Erde bis zu 8,3 Milliarden Trinkhalme liegen.

 

Nun hat die EU reagiert und verbietet ab 2021 die häufigsten Plastikartikel, die im Meer gefunden werden, darunter Einweg-Trinkhalme aus Plastik.

 

Die Gründer der Firma „Halm“ aus Berlin ließen sich genau davon inspirieren. In einem Thailandurlaub waren die Inhaber geschockt, wie viel Müll an den Stränden lag. Sie begannen mit einer Sammelaktion. Gefühlt jedes zweite Plastikstück war ein Plastikhalm. Daraufhin entstand die Idee Halme aus einem anderen Material herzustellen.

 

Die Entwicklung der Trinkhalme aus Glas ging rasant. Schon 300 Gastronomiebetriebe sind umgestiegen auf die Glashalme, davon allein 66 in Berlin. Es wurde auch darüber nachgedacht, Trinkhalme aus Edelstahl herzustellen, doch man hat festgestellt, dass die Gäste diese nicht benutzen wollen. Denn es ist schwer für den Gast zu erkennen, ob diese innen wirklich sauber sind. Um den Hygieneauflagen gerecht zu werden, entschied man sich daher für Glas. Bei diesen kann man eindeutig erkennen ob sie sauber sind oder nicht. Die Glashalme lassen sich ganz einfach in der Spülmaschine reinigen. Bleiben doch mal nach dem Waschgang Reste zurück, kann man die Reinigungsbürsten benutzen, die jeder Packung beim Kauf beiliegen.

 

Alternativen für Plastikhalme zu finden, ist richtig. Doch wichtiger ist die Frage, ob man Trinkhalme wirklich braucht. Ließe sich doch viel Müll vermeiden, in dem man bei Getränken auf Trinkhalme verzichtet.

 

Quelle:

https://www.halm.co/

https://www.nationalgeographic.de/planet-or-plastic/2018/07/wie-der-plastikstrohhalm-die-welt-eroberte

http://science.sciencemag.org/content/347/6223/768

https://www.augsburger-allgemeine.de/geld-leben/Plastikmuell-Umweltorganisation-sagt-Strohhalm-den-Kampf-an-id42358506.html

https://www.merkur.de/politik/plastik-verbot-von-eu-beschlossen-diese-plastik-produkte-werden-bald-verschwinden-zr-10359610.html

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/plastiktueten#textpart-3

 

Umweltbüro Lichtenberg
Passower Straße 35
13057 Berlin
Tel:  030-92 90 18 66

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Präsenzzeiten:
Dienstag:          9 - 12 Uhr
Mittwoch:        14 - 18 Uhr
Donnerstag:    12 - 16 Uhr

und gern auch nach Vereinbarung

Impressum
Datenschutzerklärung

 

 

 

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok