Umweltbüro Lichtenberg

LED-Beleuchtung – Umweltfreundlich oder gefährlich?

Normale Glühbirnen nutzen nur etwa fünf bis zehn Prozent der verbrauchten Energie für die Erzeugung von Licht. Der Rest wird in Wärme umgewandelt und geht verloren. Hier kann man sicher nicht von einer effizienten Energienutzung sprechen. Deshalb hat die Europäische Union den Verkauf von herkömmlichen Glühbirnen seit dem 01.09.2009 faktisch verboten. Als Alternative zu den alten Leuchtmitteln wurden lange Zeit sogenannte Energiesparlampen angeboten. Anders als bei den herkömmlichen Glühbirnen arbeiten diese nicht mit einem heißen Glühfaden. Stattdessen funktionieren sie nach dem Prinzip der Gasentladung. Bei dieser bereits über 150 Jahre alten Technologie wird ein Gas im Inneren der Lampe durch eine elektrische Spannung zum Leuchten gebracht. Von dem quecksilberhaltigen Gas in Energiesparlampen geht eine Umweltgefährdung aus, wenn sie zerbrechen oder nach Ablauf ihrer Lebensdauer entsorgt werden müssen. Seit einigen Jahren verdrängen deshalb LED-Lampen die umweltschädlichen Energiesparlampen.

 

Die Technologie der LED
LED ist die Abkürzung für Licht emittierende Diode. Bei LED handelt es sich um elektronische Halbleiter-Bauelemente, ähnlich einem Computer-Chip. Sie funktionieren wie eine Diode, das heißt, der Strom kann nur in einer Richtung fließen. Wird eine elektrische Spannung an die Diode angelegt, strahlt sie entweder sichtbares Licht, Infrarotstrahlung oder auch Ultraviolettstrahlung ab. Die Wellenlänge des Lichts hängt hierbei vom verwendeten Halbleitermaterial ab. Um die Lichtausbeute der Leuchtdiode zu maximieren, wird das Halbleiterelement in eine Reflektorwanne eingesetzt, die wie ein Spiegel alle auftreffenden Lichtstrahlen zurückwirft. Damit die zierlichen Elektronikbauteile keinen Schaden nehmen, wird der Halbleiter von einer Kunststofflinse umgeben. Diese Linse schützt den Chip vor mechanischen Einflüssen und verteilt das abgestrahlte Licht gleichmäßig im Raum. Aktuell entwickelt sich die sogenannte OLED-Technologie rasant. Bei dieser Technologie werden organische Materialien als Halbleiter verwendet. OLED sind hauchdünn und biegsam. Sie lassen sich leichter und kostengünstiger herstellen als konventionelle LED und stellen vermutlich die Zukunft der LED-Technologie dar.

 

Helles Licht mit wenig Strom
Aufgrund ihres
Wirkungsprinzips verbrauchen LED-Lampen deutlich weniger Strom als vergleichbar helle Glühbirnen oder auch Energiesparlampen. Während Glühbirnen einen großen Teil der Energie nicht in Licht sondern in Wärme umwandeln, sind Energiesparlampen schon deutlich effizienter. Noch einmal deutlich weniger Energie benötigen LED-Lampen. In Zahlen sieht das in etwa so aus: Eine Glühbirne mit 25 Watt verbraucht ganz einfach 25 Watt. Eine Energiesparlampe mit gleicher Helligkeit verbraucht dagegen nur etwa 7 Watt, eine LED-Lampe sogar nur 4 Watt. Schon wegen des deutlich geringeren Energieverbrauchs macht es Sinn, sich beim Lampenkauf mindestens für eine Energiesparlampe, besser noch für eine LED zu entscheiden. Auch  bei der Lebensdauer punkten die LED-Lampen. Sie ist etwa 25 Prozent länger als die von Energiesparlampen und etwa 25-mal länger als die von herkömmlichen Glühbirnen.

 

Weiß ist nicht gleich Weiß
LED leuchten jeweils nur in einem bestimmten, genau abgegrenzten Farbbereich. Das bedeutet, ihr Licht ist nahezu monochromatisch. Hierbei gibt es insgesamt vier verschiedene Farben: Rot, Grün, Blau (RGB) und Gelb. Weiße LED gibt es bisher nicht. Um weißes Licht zu erzeugen, werden deshalb verschiedene Farben gemischt. Entweder werden die Farben Rot, Grün und Blau kombiniert oder Blau und Gelb. Alle weißen LED-Lampen strahlen deshalb immer auch blaues Licht ab.

 

Seit einiger Zeit gibt es Meldungen, nach denen möglicherweise eine Gefahr von LED-Lampen ausgeht. Nach einer französischen Studie aus dem Jahr 2016 kann eine länger anhaltende Bestrahlung mit blauem Licht zu einer Schädigung des Auges führen. Die französischen Wissenschaftler untersuchten dabei die Auswirkungen von Licht mit verschiedenen Wellenlängen. Dabei fanden Sie heraus, dass blaues LED-Licht unter bestimmten Laborbedingungen die Netzhaut schädigen kann. Der Grund hierfür ist die Wellenlänge des blauen Lichts, diese liegt in einem Bereich von 380 bis 500 Nanometern. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat bereits 2013 zu diesem Thema geforscht. Zu den Ergebnissen der Studie, für die auch neue Messmethoden entwickelt wurden, gehörte auch die Erkenntnis, dass von intensivem blau-violetten Licht eine sogenannte photobiologische Gefährdung ausgehen kann. Hierbei wurden allerdings überwiegend extrem helle gewerbliche Lichtquellen untersucht, und es wurde von einem direkten Blickkontakt mit einer intensiven Lichtquelle für eine Dauer von mehr als 10 Sekunden ausgegangen.

 

Gesund bleiben mit gesundem Menschenverstand
Wir können wohl davon ausgehen, dass kaum jemand mehr als 10 Sekunden in eine extrem helle Lichtquelle schauen wird, da dies automatisch den körpereigenen Pupillenreflex, der das Auge blitzschnell schließt, auslöst. Des Weiteren ist die Einstrahlung des blauen Lichts an einem normalen, bedeckten Tag auf unsere Augen im Freien etwa 30-mal höher, als bspw. drinnen an einem Computerbildschirm.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat festgestellt, dass das Risiko einer Augenschädigung umso geringer wird, je weiter die LED-Lampe von unseren Augen entfernt ist. Wenn wir also Abstand halten und nicht direkt in das helle Licht schauen, scheint das Risiko der Benutzung von LED-Lampen überschaubar. Durch die Benutzung warmweißer LED-Lampen können wir den Blauanteil im Licht weiter verringern. So ist es möglich, eine helle Beleuchtung daheim einzusetzen, ohne gesundheitliche Schäden davonzutragen. Die Energieeffizienz der LED´s hat einen positiven Nebeneffekt: Wir schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch unseren Geldbeutel...

 

Quellen:
https://www.pfalzwerke.de/energieberatung/8546.php
http://www.energiesparen-im-haushalt.de
http://www.spiegel.de
https://www.gruenspar.de/infopages/energiesparende-beleuchtung/energiesparlampe/geschichte
https://www.morgenpost.de
https://www.verbraucherzentrale.de
https://elife.vattenfall.de/gewusst-wie/funktionsweise-einer-led-vorteile
https://www.co2online.de
https://www.ledplaner.de/farbtemperatur-bei-led-lampen
https://www.isolicht.com
https://www.zeiss.de
https://www.focus.de
https://www.baua.de

 

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