Umweltbüro Lichtenberg

Natürliche Wegegestaltung im Garten

Hierfür gibt es ganz unterschiedliche Vorgehensweisen und Materialien, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Vorweg sind zunächst einige Grundlagen zu beachten.

 

Schritt für Schritt zum naturnahen Gartenweg

Eine gezielte Planung ist unabdingbar. Je nach gewünschter Nutzung des Weges, ob für Einzelpersonen gedacht, von Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen genutzt, sollte die Breite des Weges vorweg festgelegt werden. Natürlich kann der Weg auch in seiner Breite variieren.

Die Nutzung des Weges ist ausschlaggebend für die zu wählenden Materialien und deren Oberflächenbeschaffenheit. Wege werden am besten angelegt, wenn der Boden nicht gefroren und nicht zu nass ist.

 

Mit unterschiedlichen Materialien naturnahe Gartenwege schaffen

Trittsteinplattenwege:

Einzelne Trittplatten fügen sich hervorragend in einen naturbelassenen Garten ein. Sie eignen sich sehr gut für kleine Gärten, um diese trockenen Fußes durchqueren zu können ohne viel Platz zu beanspruchen. Diese Variante ist besonders materialsparend und lässt ausreichend Freifläche für die Wasserversickerung sowie für Pflanzen und Tiere.

Viele Fachmärkte bieten Trittsteinplatten in Natursteinoptik aus recycelten Materialien an. Der eigenen Kreativität sind hier aber auch keine Grenzen gesetzt: Mit wenigen Materialien lassen sich Trittplatten selbst herstellen. Hierfür Beton-Estrich anrühren und in eine geeignete Form gießen. Nach dem Durchtrocknen können mithilfe von Zementmörtel schöne Keramik- oder Steinmosaike auf die Oberfläche geklebt werden. Wieder trocknen lassen und aus der Form nehmen: Fertig sind die individuellen Trittsteinplatten!

Das Verlegen der einzelnen Platten ist schnell gemacht. Legen Sie zunächst den Pfad mit den Trittplatten vor und orientieren Sie sich dabei an ihrem eigenen Schrittmaß. Werden die Platten auf Rasen verlegt, muss dieser zunächst rund um die Plattenränder abgestochen werden. Heben Sie dann das Bodenmaterial unter der Trittplatte in entsprechender Tiefe aus und legen die Steine/Platten auf. Gegebenenfalls muss hier noch nachgeklopft werden, um die Trittplatten auf Rasenhöhe zu bringen. Jetzt können zum Beispiel kriechende Kräuter rund um die Platten gesetzt werden, um diese schön einzusäumen.

 

Natursteinweg:

Natursteine sind ein erprobtes und dauerhaftes Baumaterial für Gartenwege. In Fachmärkten finden Sie eine große Auswahl an unterschiedlichen Gesteinen, die bereits flach und eben bearbeitet wurden. Das Schöne an einem Weg aus Natursteinen ist die Vielfalt in der Gestaltung, da jeder verlegte Stein anders aussieht. Heben Sie den gewünschten Weg aus und verfüllen Sie diesen mit einer Schicht Sand. Nun können Sie die Natursteine in gewünschter Anordnung verlegen und gegebenenfalls mit Sandfüllung nachbessern. Um auch weiterhin eine Versickerung von Regenwasser zu gewährleisten, sollte zwischen den Steinen ausreichend Abstand eingehalten werden.

 

Holzpflaster/Plankenwege:

Holz ist ein beliebtes Material für eine natürliche Wegegestaltung im Garten. Optisch fügen sich Wege aus Holzbrettern besonders schön ein. Witterungsbeständiges Holz gewährleistet hierbei eine jahrelange Nutzung. Holzplanken mit geriffelter Oberfläche eignen sich gut, um auch bei Nässe ausreichend Trittsicherheit zu bieten. Holz, das aus einer nachhaltigen Bewirtschaftung stammt, lässt sich anhand entsprechender Kennzeichen, wie dem FSC-100%- oder FSC-recycled-Label erkennen.

Eine Untergrundkonstruktion aus Kies bietet sich für die notwendige Stabilität des Holzweges an. Hier können zunächst Querbalken verlegt werden, auf die die gewünschten Bretter genagelt werden.

 

Rindenmulch:

Rindenmulch ist ein Naturprodukt und damit nicht allzu langlebig. Trotzdem können kleine Pfade oder Teilstücke eines Weges auch mit Rindenmulch gestaltet werden. Das Material lässt sich häufig direkt von Sägewerken beziehen oder in Gartenmärkten erwerben. Pfade aus Rindenmulch sorgen dafür, dass weniger Wasser aus dem Boden verdunstet und der Wasserverbrauch im Garten sinkt. Trotzdem muss hier beachtet werden, dass Rindenmulch häufig aus Nadelgehölzen hergestellt wird und diese Einfluss auf den PH-Wert des Bodens haben.

Um einen Pfad aus Rindenmulch anlegen zu können, sollte vorweg die gewünschte Tiefe an Boden ausgehoben werden und der Weg anschließend mit dem Mulch verfüllt werden. Um den Belag an seinem Platz zu halten und ein Bewuchern zu vermeiden, kann eine Randbegrenzung aus Steinen oder Rasenkanten eingesetzt werden. Da Rindenmulch recht schnell verrottet, muss dieser jährlich nachgefüllt werden.

 

Holzhackschnitzel:

Hackschnitzel sind um einiges langlebiger als Rindenmulch und deutlich kostengünstiger. Das Anlegen gestaltet sich hier wie bei einem Gartenweg aus Rindenmulch. Die Haltbarkeit beträgt im Unterschied etwa drei Jahre.

 

Mut zur Natürlichkeit

Bevor ein Gartenweg angelegt werden soll, können sich Gartenbesitzende die Frage stellen, inwiefern ein gebauter Weg wirklich notwendig ist. Besonders naturschonend kann es sein, mehrmals im Jahr Teilbereiche auf einer Wiese mit einer Sense freizuschneiden. So wird ein Pfad ohne weitere Materialkosten geschaffen und gleichzeitig rundherum ausreichend Lebensraum für Tiere und Pflanzen erhalten. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Flexibilität in der Gestaltung, mit dieser Methode können jedes Jahr Pfade an unterschiedlichen Stellen entstehen. Der Anblick des Gartens wandelt sich somit stetig und lässt viel Platz für Kreativität.

 

Trittfeste Bodenkriecher

Auch trittfeste Pflanzenarten können eine schöne Alternative zur klassischen Rasenfläche sein. Mit ihnen lassen sich ebenso kleine Wege durch den Garten anlegen. Hier gibt es unterschiedliche Pflanzenarten, die sich je nach Standort und Bodeneigenschaften hervorragend zur natürlichen Wegegestaltung anbieten.

Während die meisten Thymian-Sorten aufrecht wachsen, gibt es beispielsweise einige kriechende Sorten (z. B. Sandthymian), die wie ein Polster über den Boden wachsen und weitgehend trittfest sind. Thymianblüten locken Bienen an, was wiederum der Artenvielfalt im Garten zu Gute kommt. Wichtig ist hierbei, beim Barfuß gehen im Sommer auf die umherfliegenden Insekten zu achten.

Bei Sternmoos handelt es sich um eine bodenbedeckende Pflanzenart mit kleinen weißen Blüten. Die Blätter formen einen moosähnlichen Teppich. Zu beachten sind hier die richtige Pflege und Standortbedingungen: Sternmoos mag keine Trockenheit aber auch keine übermäßige Nässe.

Dies sind nur einige Beispiele für trittfeste Bodenkriecher, lassen Sie sich am besten von einem Fachmenschen beraten. Um Nahrung für Insekten zu bieten, sollte bei der Auswahl auf heimische Pflanzenarten geachtet werden.

 

Erholungsort für Mensch und Natur

Eine natürliche Wegegestaltung im Garten kann vielfältig und abwechslungsreich sein. Je nach Gartengröße können auch unterschiedliche Elemente beliebig miteinander kombiniert werden. Hier ist es besonders schön, wenn ästhetische Aspekte mit aktivem Natur- und Artenschutz verbunden werden und somit Mensch, Tier und Pflanzen dienen.

 

 

Quellen: 
Werner, David: Lebensraum Totholz (2012), abrufbar unter: https://www.naturgartenfreude.de/totholz/im-garten/hackschnitzelweg/
Monning, Eva (2021): Gartenwege für den Naturgarten: Von Kies bis Holzpflaster, abrufbar unter:www.mein-schoener-garten.de/gartengestaltung/gartenideen/gartenwege-fuer-den-naturgarten-von-kies-bis-holzpflaster-486
Nüsslein-Müller, Susanne: Begehbare Bodendecker: Diese Arten sind trittfest, abrufbar unter: https:// www.mein-schoener-garten.de/gartengestaltung/gartenideen/begehbare-bodendecker-40672

 

 

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