Umweltbüro Lichtenberg

Weiden - mit Kreativität Artenvielfalt aufbauen

Bei der genauen Bestimmung lassen Weiden übrigens so manchen Biologen verzweifeln. Ihre Artenvielfalt umfasst rund 450 Arten, die sich weiter in Unterarten aufteilen. Auch die Bildung von Hybriden kommt häufig vor. Eine eindeutige Bestimmung ist da teilweise nur mit Hilfe eines Gentestes möglich.

Diese Vielfalt spiegelt sich auch in ihrer Nutzung seit jeher als Kulturbaum wider – Flechtzäune, Kopfweiden oder Weidenhütten als Schutz für Wanderschäfer sind nur einige Beispiele. Auch die Verwendung von Weidenruten zum Hausbau oder als Material für Flechtarbeiten (Körbe, Stühle, Möbel) hat eine lange Geschichte.

 

Als Element für die Gestaltung von Gärten, Kitageländen oder Schulhöfen, haben Bauten aus lebenden Weiden in den letzten Jahren an Interesse gewonnen. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Einige Grundbedingungen sollten jedoch für den Erfolg erfüllt sein.

Bei der Wahl des Materials ist neben einer ausreichenden Frische vor allem die Biegsamkeit der Weidenruten wichtig. So sind beispielsweise Purpurweide (Salix purpurea) und Korbweide (Salixvimenalis) sehr gut geeignet. Wenn man sich nicht sicher ist, nimmt man einfach eine Weidenrute in die Hand und versucht, sie zu biegen. Wenn sie ohne Probleme in die gewünschte Form gebogen werden kann, ist das Material geeignet.

Weiden sind sehr vitale, wuchsfreudige Gehölze. Am besten treiben sie aus frisch (an-) geschnittenen Weidenzweigen, die vor der Pflanzung ca. zwei Wochen in Wasser gestellt werden. Dies empfiehlt sich vor allem für trockenere Standorte. Sehr trockene, sandige Standorte eignen sich für Weidenbauten nicht gut. Auch sehr schattige Bedingungen verringern die Erfolgschancen deutlich. Weidenobjekte können je nach Witterung von November bis April gepflanzt werden. Die beste Zeit ist von Januar bis März. Der Boden sollte natürlich frostfrei sein.

 

Dann geht es an die Planung. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt - Tipi, Flachdachzelt, Tunnel, Labyrinth, Zäune, Rundhäuser, Bänke, Stühle … fast alles ist möglich.

 

Am besten fertigt man zunächst eine Skizze mit allen Maßen, dabei den Eingang nicht vergessen. Anschließend wird vor Ort der Verlauf des Setzgrabens markiert. Dieser sollte je nach angestrebter Größe des fertigen Objekts 30 bis 60 cm tief und mindestens einen Spaten breit sein. In diesen Graben werden die Weidenruten gesteckt.

 

Wie dicht die Setzstangen (die starken Hauptäste) gesteckt werden, hängt von dem Projekt ab. Bei besonders ambitionierten Vorhaben (z. B. große Kuppeln) kann es sinnvoll sein, stabilisierende Stützen aus unbehandeltem Robinienholz zu verwenden. Die Setzstangen werden z. B. mit Kokosband zusammengebunden. Danach werden Diagonalstreben eingearbeitet. Auch hier empfiehlt es sich, für die Stabilität, Kreuzungspunkte festzubinden.

Wer ein Immergrünes Objekt haben möchte, kann Efeu zwischen die Ruten setzen. Auch blühende Kletterpflanzen sind möglich.

Der Setzgraben wird erst ganz zum Schluss wieder mit Erde verschlossen. Diese muss dann gut festgetreten und das Weidenobjekt gut angegossen werden. Eine gründliche Bewässerung ist insbesondere im ersten Standjahr wichtig.

 

Anregungen und bebilderte Anleitungen finden Sie zum Beispiel auf den Seiten von Doris und Sepp Morber, der Natur- und Abenteuerschule (nuas) oder der NABU Gruppe Grefrath.

In den nächsten Jahren muss das Bauwerk regelmäßig gepflegt werden. Neue Triebe müssen eingearbeitet oder abgeschnitten werden. Wenn die Pflanzen trotz reichlicher Wässerung an Wuchsfreude verlieren, kann eine Düngung mit organischen Materialien (am besten Kompost) nötig sein.

Sollte ihr Objekt nicht mehr zu retten sein, können sie es einfach ca. 10 cm über dem Boden abschneiden und mit den neu austreibenden Ruten von vorne beginnen.

Falls Sie befürchten, dass ein einmal errichtetes Weidenobjekt nur mit großem Aufwand beseitigt werden kann, folgender Hinweis: Weiden sind nicht unsterblich. Sie sind sogar ausgesprochen sensibel. Einfach direkt am Boden abschneiden und entweder mit lichtundurchlässigen Platten abdecken oder regelmäßig mit dem Mäher drüber fahren.

Wenn Ihr Interesse geweckt ist, dann können Sie geeignetes Material im zeitigen Frühjahr zum Beispiel bei Naturschutz Berlin–Malchow gegen eine Spende erhalten. Sie erreichen uns unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 030 927 998 31.

 

 

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