Umweltbüro Lichtenberg

Zum Apfeltag nach Malchow

Auf der heutigen, ca. fünf Kilometer langen Wanderung möchte ich Sie mit nach Malchow nehmen, einem traditionell angelegten Straßendorf am Rande des Berliner Stadtgebietes. Direkt neben den Plattenbauten von Hohenschönhausen gelegen, ist Malchow der mit weniger als 500 Einwohnern kleinste Ortsteil Berlins. Hier liegt auch die Naturschutzstation Malchow, die am Sonntag, den 06. Oktober von 13 bis 17 Uhr ein besonderes Tagesprogramm anbietet. Dann dreht sich hier alles um den Apfel: Zur Sortenbestimmung werden Pomologen vor Ort sein, es werden Beratungen zu Schädlings- und Krankheitsbefall angeboten und Äpfel der nördlichsten Berliner Streuobstwiesen verkauft. Also: der Ausflug lohnt sich!

Unsere Wanderung startet an der Straßenbahn-Wendeschleife Zingster Straße, die Endstation der Tramlinien M4 und M5. Von dort aus folgen wir der Doberaner Straße, um dann rechts in die Straße Zum Hechtgraben einzubiegen. Nach wenigen Metern biegen wir links ab und beginnen die Tour mit einem wundervollen Blick über den Malchower See. Der Malchower See ist ein Naherholungsgebiet, an ihn schließt sich der Malchower Auenpark an. Unterschiedlichste Spielplätze und Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und Sonnenbaden ein, am Wasser kann geangelt werden. Ein Badesee ist der Malchower See aber nicht, da die Qualität des Wassers nicht regelmäßig überprüft wird.
Malchower AueWir folgen weiter dem Hauptweg, rechter Hand an dem Verbindungsgraben von Fließ- und Fenngraben entlang. Am Fließgraben angekommen biegen wir rechts in einen schmalen Fußweg ein, um die westliche Seite des Sees und den hier liegenden Naturlehrpfad zu erkunden. Der Pfad führt durch den Gutspark von Malchow, der am Ende des 18. Jahrhunderts angelegt wurde. Weiden, Holunder, Erlen, Ulmen und Pappeln prägen das Bild des sich dahinwindenden Pfades. Große, teils umgestürzte Bäume zeigen den natürlichen Charakter des Gebietes, zeitweise überschwemmte Wegbereiche sind mit Holzbohlen befestigt. Am Gedenkstein für den Kunstflieger Günther Fries vorbei, führt uns der Pfad zum Wartenberger Weg. Diesem folgen wir wenige Meter nach rechts, um anschließend links in das Naturschutzgebiet Malchower Aue einzutauchen. 1995 unter Schutz gestellt ist das ehemalige Niedermoor auch heute noch geprägt von seiner Nutzung als Torfstich. Der Dorfgraben, der die Malchower Aue von Nord nach Süd durchfließt, entwässerte das Gebiet und machte den Abbau von Torf zwischen 1979 und 1983 möglich. Nach dem Ende des Torfabbaus blieben 7 kleine Gewässer zurück, die heute ein wichtiges Laichgebiet für verschiedene Amphibien wie Moor- und Teichfrosch, Zauneidechse, Ringelnatter und Knoblauchkröte darstellen. Das ca. 22 Hektar große Schutzgebiet ist weiterhin Lebensraum für 318 Pflanzenarten, 43 Vogel- und 21 Libellenarten und somit alles andere als artenarm. Wir folgen dem Weg durch die Malchower Aue, vorbei an Kopfweiden, Schilfbeständen und Schwarz-Erlen. Pferdekoppeln und Kleingärten weisen uns den Weg in das Berliner Dorf Malchow. Die Malchower Dorfstraße gleich an der Ampel überquerend folgen wir dem Blankenburger Pflasterweg einige Meter. Ein relativ unscheinbarer Weg führt hinter den zweistöckigen Wohngebäuden links in die Landschaft. An der Schranke vorbei gehend erblicken wir am Horizont den Berliner Fernsehturm. Unseren Weg begleitet hier linksseitig der geschützte Landschaftsbestandteil „Alter Malchower Graben“. 1995 unter Schutz gestellt, soll der Lebensraum für typische Tier- und Pflanzenarten und die Wasserfläche an sich erhalten werden. Die Wanderung führt uns erst an einem Wildtiergatter und anschließend an der Rückseite der Naturschutzstation Malchow vorbei. Unbelaubte Gehölze lassen in der kalten Jahreszeit einen Blick auf das zu der Zeit unbewohnte, hintere Storchennest zu. Bei der ersten Möglichkeit biegen wir links auf einen kleinen Sandweg ab und können nun einen grandiosen Blick auf die Naturscheune der Naturschutzstation Malchow werfen. Wir laufen weiter, an den Gewächshäusern der Firma Wergo vorbei, einer Betriebsstätte für Menschen mit Behinderungen. Am rechten Wegesrand befindet sich nun die kleine Kapelle des Malchower Friedhofes. An der Malchower Dorfstraße angekommen biegen wir links ab und erreichen nach wenigen Metern die Naturschutzstation Malchow. Als Zentrum für Umweltbildung, Arten- und Biotopschutz sowie Bio-Landwirtschaft werden hier umfangreiche Aufgaben wahrgenommen. Für die theoretische und praktische Wissensvermittlung stehen auf dem Gelände u. a. ein Süßwasseraquarium mit heimischen Fischen, eine Ausstellungshalle, eine kleine Lehrküche und ein Erlebnisgarten zur Verfügung. Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Apfeltag in Malchow, für ihr leibliches Wohl ist aber auch an anderen Tagen gesorgt. Das Storchencafé ist von Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 17 Uhr für Sie geöffnet und bietet regionale Biokost.

Die Rücktour von Malchow kann mit dem Bus erfolgen (eine Station befindet sich direkt vor der Naturschutzstation Malchow, Bus 154 und 259), für alle frisch gestärkten und ausgeruhten Wanderer gibt es aber auch die Möglichkeit zur Straßenbahn-Wendeschleife der M4 und M5 zurückzulaufen.
Hierfür gehen wir zurück Richtung Friedhof, biegen hinter diesem rechts ab und kommen so auf den Weg, den wir vorhin für den Besuch des Apfeltages in der Naturschutzstation Malchow verlassen haben. Wir befinden uns jetzt wieder auf dem Weg, der von dem geschützten Landschaftsbestandteil „Alter Malchower Graben“ begleitet wird. Diesem nach links folgend führt er uns an mit Schwarz-Erlen, Pappeln und Kopfweiden gesäumten Wiesen vorbei. Wir passieren den Märchenweg und kommen nun an einem kleinen Rast- und Spielplatz vorbei, der besonders für Kinder zum Verweilen einlädt. Von Findlingen gesäumt bringt uns der Weg zum Fließgraben, den wir überqueren um dann nach links auf die Ortnitstraße abzubiegen. An der Malchower Dorfstraße angekommen, kreuzen wir diese und gehen links am Gelände des Grünen Campus Malchow vorbei in den Malchower Auenpark. Verschiedene Wege, Bänke und Spielplätze laden zum Schlendern und Verweilen ein, und bringen Sie ihrem Ziel, der Straßenbahn-Wendeschleife, Stück für Stück näher.


... und als Download die Karte im pdf-Format

 

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