Umweltbüro Lichtenberg

Pandemie in der Vogelwelt

Das Bakterium Suttonella ornithocola führt, vor allem bei Blaumeisen, zu einer Lungen­entzündung. Vereinzelt erkranken auch Kohlmeisen und andere kleinere Singvögel, doch für Menschen und deren Haustiere ist das Bakterium ungefährlich.

Auffällig wurden die Blaumeisen meist in der Nähe von Futterstellen dadurch, dass sie scheinbar nicht mehr auf ihre Umwelt reagierten und nicht vor sich nähernden Menschen flüchteten. Oft saßen sie aufgeplustert und apathisch auf dem Boden kurz bevor sie starben. Weitere Merkmale erkrankter Vögel sind das Ausfallen von Kopffedern und scheinbar verklebte Augen.

 

Das Bakterium ist seit 1996 bekannt, damals gab es wenige Fälle in Großbritannien. Bisher ist es meist nur dort aufgetreten und nicht in großem Ausmaß. In Deutschland trat das Bakterium 2018 zum ersten Mal auf, auch hier waren die Fallzahlen niedrig. Das große Ausmaß im Frühjahr 2020 ist bisher einzigartig. Bei der Stunde der Gartenvögel des NABU Anfang Mai 2020 spiegelte sich das auch in den Zahlen der gesichteten Kohl- und Blaumeisen wieder, die deutlich geringer waren als in den vorherigen Jahren.

 

Der NABU bittet darum erkrankte Vögel zu melden, damit das Bakterium und die damit einhergehenden Krankheiten weiter untersucht werden können. Manche Vögel können ähnliche Symptome haben wie oben beschrieben, aber an einer anderen Krankheit leiden, daher sollen die toten Tiere, wenn möglich, zur Untersuchung eingesendet werden.

 

Wichtig für alle, die eine Futterstelle im Garten oder auf dem Balkon besitzen: Beobachten Sie, ob sich potentiell kranke Vögel an der Futterstelle befinden. Wenn ja, muss diese unbedingt gereinigt werden, damit andere Besucher der Futterstelle sich nicht anstecken können. Wichtig beim Reinigen: Nutzen Sie einen gesonderten Schwamm oder Lappen und halten diesen fern von anderen Reinigungstüchern. Waschen Sie sich gründlich die Hände nach dem Kontakt mit der Futterstelle. Fassen Sie kranke oder tote Vögel niemals direkt an. Nutzen Sie dafür eine umgestülpte Plastiktüte oder Gummihandschuhe.

 

Sollten Sie einen kranken Vogel bei sich beobachten, stellen Sie das Füttern am besten ein. Nach drei bis vier Wochen kann wieder gefüttert werden, dann sind kranke Vögel entweder genesen oder verstorben. Dies ist der sicherste Weg, um weitere Infektionen zu vermeiden.

 

Über dieses Formular können Sie tote Meisen melden: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/suttonella/meisensterben.html

 

Sollten sie kranke oder tote Amseln sichten, sind diese vermutlich am Usutu-Virus erkrankt. Auch hier bittet der NABU um Meldung. Das Formular finden Sie hier: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/usutu/usutu-melden.html

 

 

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