Umweltbüro Lichtenberg

Neue Quartiere erschlossen

Normalerweise legen Stockenten ihre Brutnester in flachen, geschützten Mulden in Wassernähe an, im Schilf oder Gebüsch, wo sie ungestört brüten können. Gelegentlich nutzen sie dazu auch alte Nester in Bäumen – daher rührt auch ihr Name: oft handelte es sich um gestutzte, „auf den Stock gesetzte“ Exemplare.
Störungsfreies Brüten ist für Berliner Enten immer schwieriger geworden. Füchse und freilaufende Hunde und der Trubel in Parks und an den Ufern lassen die Enten in andere Quartiere ausweichen. So haben sie Balkone, Terrassen und Flachdächer für sich entdeckt. Erstaunlicherweise scheint der Wasservogel dabei die Nähe zum Wasser zu vernachlässigen.

Ab Mitte März bis Ende Juli wird gebrütet. Wenn das Gelege vollzählig ist, beginnt das Weibchen mit der Brut und verlässt das Nest nur morgens und abends zum Fressen. Nach vier Wochen schlüpfen die Jungen. In dieser Zeit haben sich zuweilen enge, fast haustierähnliche Beziehungen zum „Vermieter“ entwickelt, man sagt ja dem Berliner eine große Tierliebe nach. Es gibt Berichte, dass Quartiere auch in Folgejahren aufgesucht worden sind.
Wildenten sind Nestflüchter – 6 bis 12 Stunden nach dem Schlupf verlassen die Küken das Nest und werden von der Mutter zum nächstgelegenen Gewässer geführt. Dort versorgen die Jungen sich dann selbst mit Nahrung (Insekten). Nach acht Wochen sind die Jungen dann voll flugfähig.
Beim Verlassen des Nestes brauchen die Vögel oft Hilfe: Die Höhe des Nestes (beobachtet wurde ein Nest im 16. Geschoss eines Hochhauses) und das Überqueren verkehrsreicher Straßen können unüberwindliche Hindernisse darstellen. Erst vor kurzem konnte ich eine Entenfamilie beobachten, die auf einer 4-spurigen Hauptstraße den Verkehr kurzzeitig zum Stillstand brachte. Glücklicherweise waren gerade nur aufmerksame Autofahrer unterwegs.
Was tun, wenn Sie einen solchen Untermieter bei sich entdecken? Erst einmal ungestört brüten lassen. Auch brütende Enten sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Es ist nicht erlaubt, Brutstätten zu zerstören. Je nach den örtlichen Gegebenheiten sollte dann Hilfe für den Weg zum Gewässer organisiert werden. Dazu können Sie sich zum Beispiel an die Wildvogelstation des NABU Berlin wenden.

 

 

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