Umweltbüro Lichtenberg

Vogelbeobachtung von zu Hause

Haben Sie das Wohnhaus gegenüber schon mal genauer angeschaut? Und ist Ihnen dabei vielleicht etwas ins Auge gefallen? Nein? Dann lohnt sich definitiv ein Blick nach oben. Und zwar an die Fassade kurz unter dem Dach. Vielleicht finden Sie dort beim genaueren Betrachten Nistkästen oder, wenn diese eingebaut sind, Einfluglöcher. Jetzt beginnt die Zeit, in der Zugvögel wie der Mauersegler nach Deutschland zurückkehren, um zu brüten.

 

In alten, rissigen Häuserfassaden haben es sich Vögel, Fledermäuse und Insekten gemütlich gemacht. Durch deren Sanierung wird die Fassade erneuert und geschlossen, wodurch alte Niststätten verloren gehen. Diese müssen per Gesetz ersetzt werden, da alle gebäudebewohnenden Arten streng geschützt sind. Zu den gebäudebewohnenden Arten zählen Vögel, Fledermäuse, Mauerbienen, Wespen und Hornissen. Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen weder die Tiere selbst noch ihre Lebensstätten gestört bzw. zerstört werden. Das heißt, bspw. nach einer Fassadensanierung werden Ersatzniststätten für die Tierarten angebracht, die im Vorfeld am Gebäude genistet haben.

 

Um heraus zu finden, welche Vogel- bzw. Fledermausarten am Haus nisten, wird ein Gutachter hinzugezogen. Der bestimmt die Arten sowie die Anzahl der Ersatznistkästen und ihre Ausrichtung. Denn wichtig ist, dass die Kästen gut vor Regen geschützt sind, wodurch das Anbringen an der Westseite ausgeschlossen ist. Auch die Nordseite ist nicht zu empfehlen, diese ist zu dunkel, wodurch es im Nistkasten während der Brutzeit nicht warm genug wird. Daher ist die Ausrichtung der Ersatzniststätten nach Süden, Osten oder Südosten am optimalsten.

Vögel haben unterschiedliche Ansprüche an die Nistkästen, deswegen stellen wir hier Ihnen ein paar der häufigsten Nistkästen vor, die sich an Gebäuden befinden.

 
Beide Bilder zeigen Mauersegler-Nistkästen, auf dem Dach des rechten Bildes sitzt ein Haussperling.

 

Für viele Menschen sind sie das Geräusch des Sommers: Mauersegler. Die Nistkästen befinden sich an höheren Gebäuden, da sie eine Mindesthöhe von sechs Metern benötigen. Denn die Mauersegler lassen sich aus dem Kasten fallen, um anschließend in größere Höhen aufzusteigen. Mauersegler verbringen ihr gesamtes Leben in der Luft, nur zum Brüten und versorgen der Jungen landen sie im Nistkasten. Von Ende April bis Ende Juli sind sie als Brutvogel bei uns zu Gast, den Winter verbringen sie in Afrika. Mauersegler sind Koloniebrüter, das bedeutet, dass sie die Anwesenheit anderer Mauersegler brauchen um erfolgreich zu brüten. Daher sind die Ersatznistkästen der Mauersegler meist mit zwei bis drei Niststätten ausgestattet.

Vor der Ankunft der Mauersegler sind die Kästen meist von Spatzen besiedelt, die diese ebenfalls zum Brüten nutzen.

 

Ähnlich wie der Mauersegler ist der Haussperling, auch „Spatz“ genannt, ebenfalls ein Koloniebrüter. Er beginnt sehr früh im Jahr mit der Brut, weshalb er auch gerne die noch leeren Mauersegler-Kästen nutzt. Etwa drei bis vier Bruten im Jahr können beim Haussperling möglich sein.

Der Haussperling folgte dem Menschen aus den Steppen Vorderasiens nach Europa durch den Getreideanbau. Er ist Körnerfresser, nur während der Aufzucht der Jungen werden Insekten an die Jungtiere verfüttert.

 

In Deutschland sind 24 Fledermausarten heimisch, von denen 18 Arten in Berlin zu finden sind. Zehn dieser Fledermausarten suchen sich ihr Quartier in oder an Gebäuden. Der größte Überwinterungsplatz in Berlin ist die Zitadelle Spandau mit bis zu 11.000 Tieren. Oft reichen Fledermäusen kleine Spalten und Risse in Fassaden, um darin zu überwintern. Die Kästen für das Winterquartier (WQ) erkennt man an der größeren Öffnung, die nach innen kleiner wird. Der Kasten ist tiefer in die Fassade eingelassen und schützt ihn dadurch vor Frost. Die Sommerquartiere (SQ) besitzen für den Einflug kleine längliche Schlitze. Diese sind nicht so tief in die Fassade eingebaut und dienen den Tieren als Wochenstube, um die Jungtiere aufzuziehen.

 

 

Auf der Internetseite des NABU können die gesichteten Vogelarten gemeldet werden (https://www.nabu-naturgucker.de). Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Beobachten! Nachfolgend finden Sie unterschiedliche Varianten von Nistkästen.

 

 

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