Umweltbüro Lichtenberg

Schmetterlinge beobachten

Schmetterlinge sind bei der derzeitigen Wetterlage wirklich gut zu beobachten. Mehr als 160.000 Arten sind weltweit beschrieben, in Deutschland sind knapp 3.700 verschiedene Arten bekannt, die tropischen Falter in Schmetterlingshäusern nicht eingerechnet. Immens denkt man sich, allerdings ist die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Schmetterlingsarten in ihrem Bestand gefährdet, zwei Prozent sind bereits ausgestorben.

 

Dafür gibt’s es verschiedene Gründe. Einer ist die Intensivierung der Landwirtschaft und das Trockenlegen von Feuchtbiotopen. Durch diese Maßnahmen wird vielen Falterarten die Lebensgrundlage im ländlichen Raum entzogen. Ausgeprägte nektarreiche Blühstreifen, die Nahrung bieten können, sind selten geworden. Im städtischen Bereich – wie hier in Berlin - bieten Parks, Friedhöfe und Brachen den Schmetterlingen noch Lebensraum. Doch die oft benötigten speziellen Biotopstrukturen und Raupenfutterpflanzen werden durch die weitreichende Verdichtung und dem damit verbundenen Verlust der kleinräumigen Freiflächen immer weniger. Die übermäßige Ordnungsliebe in den verbliebenen Gärten und Parks tut ihr Übriges: Bestände der Großen Brennnessel und Distelarten werden dezimiert, obwohl sie als Futterpflanze für bestimmte Schmetterlingsraupen und als Nektarpflanze für viele Falter von hoher Bedeutung sind.

 

Falter haben eine sehr komplexe Entwicklung. Mehrere Entwicklungsstufen ziehen sich durch das ganze Jahr und obwohl wir die meisten Falter nur zwei bis drei Wochen im Jahr beobachten können, sind sie die restliche Zeit trotzdem da. Sie führen ein Leben im Verborgenen, entwickeln sich vom Ei zur nimmersatten Raupe und verpuppen sich, bevor sie erstmalig ihre oft farbenfrohen Flügel ausbreiten. Und für jedes Stadium wird mitunter eine andere ganz spezielle Pflanze benötigt Wir werden uns jetzt einfach mal die verschiedenen Entwicklungsstufen die Bedürfnisse an den Lebensraum anhand des Schwalbenschwanzes (Papilio machaon) näher anschauen.

       

Die Eier des Schwalbenschwanzes werden im Juni und im Spätsommer im Flatterflug unter Sämlinge, junge Triebe und Blüten von Doldenblütlern bspw. der Wilden Möhre, Kümmel oder Fenchel geheftet. Das recht große Ei ist kugelrund und porzellanfarben.
Nach etwa einer Woche schlüpfen die Raupen. Die auffälligen Raupen sind nach der ersten Häutung grünlich mit roten und schwarzen Querbänderungen. Diese zebraartigen Streifen sollen helfen, dass die Raupe mit der Umgebung optisch verschwimmt und schützen sie somit vor Fressfeinden. Werden sie gereizt, schieben sie hinter dem Kopf zwei kleine, rote, hornförmige Drüsen hervor. Außerdem verströmen sie einen beißenden Geruch, um Fressfeinde abzuwehren. Nach etwa fünf Wochen verpuppen sich die Raupen des Schwalbenschwanzes.
Die Puppen der Sommergeneration sind grün, die überwinternden Puppen gräulicher. Steigt die Temperatur im Frühjahr über 20 Grad Celsius, setzt sich die Entwicklung der Falter fort. Die Falter saugen an roten Kleearten, Karthäusernelke, Flieder, Wiesen-Schaumkraut oder Disteln und nehmen so Nahrung zu sich.
Der Schwalbenschwanz benötigt verschiedene Strukturen für seine Entwicklung, so sind Balz-und Eiablageplatz in anderen Biotopen zu finden wie der Lebensraum der Falter. Damit erklärt sich auch, wieso er in Deutschland nicht mehr oft zu beobachten ist. Der Schwalbenschwanz ist nach der Bundesartenschutzverordnung, die speziell in Deutschland geschützte Pflanzen und Tiere auflistet, besonders geschützt. Des Weiteren befindet sich der Schwalbenschwanz auf der Roten Liste für Deutschland auf der Vorwarnliste. In Berlin gilt er als gefährdet. Und das aufgrund der fehlenden Lebensräume.

 

Einen Schmetterlingskalender vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) gibt Ihnen Hinweise auf die Flugzeit der verschiedenen heimischen Schmetterlingsarten und kann beim Lösen des folgenden Schmetterlings-Domino helfen. Ein Schmetterlings-Domino zum selber bauen, finden Sie hier. Kostenlose Ausmalvorlagen zum herunter laden finden Sie hier.

 

 

Bildquellen Schwalbenschwanz: planet-schule.de

 

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