Umweltbüro Lichtenberg

Eine Kräuterspirale für den Garten

Eine Kräuterspirale ist eine ideale Kombination aus Trockenmauer, Steingarten und Gartenbeet. Durch die Befüllung mit unterschiedlichen Bodensubstraten und die Südausrichtung wird sie verschiedenen Standortansprüchen gerecht und kann vielen Kräutern ein zu Hause geben.

Kräuter stammen ursprünglich aus verschiedensten Regionen und Klimazonen. Wir wollen unterschiedliche Arten auf dem Balkon oder im Garten anbauen, um sie frisch ernten zu können, genau in dem Moment in dem wir sie brauchen. Die Kräuterspirale ist so eine Art Maisonette-Wohnung für Pflanzen. Durch den dreidimensionalen Aufbau und die verschiedenen Verhältnisse von Sand, Kies, Bauschutt, Kompost und Gartenerde entstehen sehr differenzierte Standortverhältnisse.

Der Ursprung der Kräuterspirale findet sich in der Permakultur. Diese schafft eigenständige Ökosysteme, deren möglichst vielgestaltete Elemente so optimal aufeinander abgestimmt sind, dass sie sich auf lange Sicht selbst erhalten können.

 

Nun aber zum Bau der Kräuterspirale:

Aller Anfang ist die Planung. Wo ist der beste Standort im Garten? Was für Material und wie viel davon werde ich benötigen? Was für Steine benutze ich? Zum Glück gibt es zahlreiche Bücher und Tipps im Internet zum Bau ihrer Kräuterspirale. Und es gibt diesen Beitrag!

 

Die Kräuterspirale braucht einen sonnigen Standort, damit sich die Duft- und Aromastoffe der Kräuter optimal entfalten können. Nach Möglichkeit sollte zu keiner Zeit des Tages Schatten auf die Spirale fallen. Besonders günstig ist die Nord-Süd-Ausrichtung mit der Wasserzone im Süden, so wirft die Reflexionen der Sonnenstrahlen durch das Wasser zusätzliche Wärme an die Südseite. Um die angestrebten Standortvorteile zu erreichen, sollte die Kräuterspirale einen Durchmesser von mindestens 2,50 bis 3,00 Meter und eine Höhe von 80 bis 100 Zentimeter haben. Bei einem Durchmesser von beispielsweise 2,80 Meter, benötigen Sie eine Grundfläche von etwa sechs Quadratmeter. Eine Spirale dieser Größe bietet Platz für ca. 15 Pflanzen.

 

Für den Bau der Kräuterspirale sollten Sie mehrere Termine einplanen, der Bau der Trockenmauer und das Befüllen mit Bodensubstraten erfordert Sorgfalt und Zeit. Zwischen dem Bau und der Bepflanzung des Biotopes sollten mehrere Regengüsse vergehen, damit sich das Material setzen kann.

Mit den Vorbereitungen zum Bau einer Kräuterspirale beginnen Sie am Besten im zeitigen Frühjahr. Zwischen März und Mai können schon winterharte Kräuter gepflanzt werden, einjährige Arten folgen dann ab Mitte Mai. Alternativ ist der Bau zwischen Ende August und Ende November sinnvoll, jetzt können winterharte Pflanzen noch ins Freiland gepflanzt werden.

 

Steine sind das wichtigste Gestaltungselement der Kräuterspirale, diese werden zur Mitte hin schneckenförmig übereinander gesetzt. Je nach Form der Steine entwickelt die Kräuterspirale ihren ganz eigenen Charakter. Die Auswahl kann individuell erfolgen, es gibt keine Beschränkungen. Ob Feld-, Sand-, und Kalksandsteine, Bruch-, Basaltsteine, Pflastersteine, zertrümmerte Gehwegplatten, Tonklinker oder Ziegelsteine; alles ist möglich. Wir haben Natursteine verwendet, die – wegen ihrer unregelmäßigen Form - nicht ganz einfach zu stapeln waren. Benötigt wird eine Steinmenge für etwa fünf Quadratmeter. Für die im Boden eingelassenen Drainageschicht wird des Weiteren etwa ½ qm³ Schotter oder Kies benötigt, für den inneren Kern verwendeten wir etwa sieben Schubkarren Bauschutt. Dieser darf gern kalkhaltig sein, da im oberen Bereich der Kräuterspirale ein pH-Wert von sieben bis acht angestrebt wird. Über den Bauschutt wird Gartenerde (Aushub für Drainageschicht), Kompost (zwei bis drei Schubkarren) und Sand (drei bis vier Schubkarren) gefüllt. Dann wird nur noch ein Mörtelkübel, eine Plastikwanne oder Teichfolie für den Teich benötigt.

 

 

 

Nachdem das gesamte Material vor Ort war, begannen wir mit dem Abstecken des Grundrisses. Unsere Kräuterspirale hat einen Durchmesser von 2,50 Meter und endet in einem „Kleinstgewässer“, dass durch einen Mörteleimer gebildet wird.

Nach dem Abstecken des Grundrisses, haben wir diesen etwa 30 Zentimeter (etwa Spatentiefe) tief ausgehoben, die Stelle des Teiches sollte etwas tiefer ausgehoben werden. Den Grundriss haben wir etwa zur Hälfte mit Kies ausgefüllt. Diese Schicht dient Drainage, damit sich unter der Spirale keine Staunässe bildet. Die meisten Kräuter mögen keine nassen Füße! In der Mitte der Kräuterspirale, dort wo sie am höchsten sein wird, ließen wir einen größeren Berg mit Kies entstehen.

Dann begannen wir dem Setzten der ersten Reihe Steine, hier noch sehr einfach, denn unsere Steine waren naturbelassen und somit recht unförmig. Im unteren Bereich sollten die größten Steine verbaut werden, so zu sagen als Fundament für die weiteren Steinschichten. Nach jeder fertig gestellten Steinreihe, füllten wir den entstandenen Hohlraum mit Sand und Mutterboden auf. Zum Schluss sollte die Kräuterspirale eine Mindesthöhe von etwa 80 Zentimeter erreichen. Während im oberen Bereich der Kräuterspirale hauptsächlich Sand zu finden sein sollte, kehrt sich dieses Verhältnis nach unten hin um. Hier ist nach Fertigstellung der Kräuterspirale überwiegend Mutterboden zu finden, am Ausläufer zum Teich findet sich reiner Mutterboden.

 

Der Teich kann unterschiedlich gebaut werden. In den meisten Büchern wird er mit Teichfolie ausgekleidet. Wir haben einen Maurereimer eingegraben statt der Teichfolie. Wichtig ist nur, dass das Wasser nicht im Boden versickert. Im Eimer befinden sich Steine, die Insekten und anderen Tieren als Kletterhilfe dienen, falls sie hineinfallen. Der Teich sorgt für Verdunstung und Luftfeuchtigkeit in der Umgebung und speichert tagsüber Wärme, die nachts wieder an die Umgebung abgegeben wird.

 

Zum Schluss kommt das Beste, das Bepflanzen der Kräuterspirale. Im oberen Bereich eignen sich Pflanzen, die mageres und trockenes Substrat mögen: Lavendel, Rosmarin, Thymian, Majoran und Bohnenkraut. Im mittleren Bereich der Spirale findet sich mäßig nährstoffreiches Substrat, dieses eignet sich für die Anpflanzung von Oregano, Ysop, Melisse oder Pimpinelle. In der unteren Zone haben wir einen sehr nährstoffreichen, feuchten Boden. Dies mögen besonders Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Knoblauchrauke, Sauerampfer, Minze, Dill, Knoblauch und Brunnenkresse. Wichtig ist, genug Platz zwischen den Pflanzen zu lassen, damit sie sich ausbreiten können. Die Pflanzenauswahl kann nach ihren individuellen Vorlieben angepasst werden.

 

Kräuter sind nicht nur für uns Menschen schmackhaft. Sie werden feststellen, dass sich besonders in den Mittags- und Nachmittagsstunden viele verschiedene Insektenarten an ihrer Kräuterspirale tummeln, um den Nektar der Blüten zu kosten. Ein gedeckter Tisch für die heimische Insektenwelt, demnach darf in einem naturnahen Garten eine Kräuterspirale eigentlich nicht fehlen…

 

Wir wünschen viel Spaß beim Nachahmen!

 

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